IM BLICKPUNKT

Russen bei Paralympics, Beucher sauer

von Redaktion

Friedhelm Julius Beucher kämpfte mit aller Macht, versuchte, in Gesprächen Allianzen zu schmieden, hielt eine flammende Rede – doch letztlich war die deutsche Position nicht mehrheitsfähig: Die russischen Sportler dürfen bei den Paralympics 2024 in Paris starten. Auf der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain votierten die Mitgliedsverbände mit 74:65 Stimmen gegen einen Antrag auf vollständige Suspendierung des russischen NPK – und öffneten so gegen den deutschen Willen die Tür zur Rückkehr. „Das ist keine Sternstunde für die Werte-Gemeinschaft des IPC“, sagte Beucher. „Es herrscht immer noch Krieg. Schrecklicher als zuvor.“ Man habe dazu vom paralympischen Komitee Russlands nicht „auch nur einen Satz des Bedauerns gehört. Nein im Gegenteil. Sie rufen zum Krieg auf, glorifizieren das Morden und Töten“. Allerdings dürfen die Russen nicht als Vertreter ihres Landes starten, eine Teilnahme ist nur unter neutraler Flagge möglich. Das NPK wurde für zwei weitere Jahre suspendiert. Dies ergab eine zweite Abstimmung, bei der sich 90 Nationen für dieses Modell aussprachen. Dem gegenüber standen 56 Stimmen für einen Start unter der Landesfahne sowie sechs Enthaltungen. Es dürfen zudem nur Individualsportler starten, Mannschaften sind ausgeschlossen. Der Beschluss taugt sicher auch als Fingerzeig für das Internationale Olympische Komitee (IOC), das in der Frage auf Zeit spielt. Foto: dpa

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