„Es war nicht zu retten“

von Redaktion

RB-Boss Mintzlaff über das Eberl-Aus und Kontakt zu Bayern

Leipzig – Am Freitagabend wurde Max Eberl (50) offiziell von seinen Aufgaben als Geschäftsführer von RB Leipzig entbunden wurde, auch am Tag darauf war sein Name in der Sachsen-Metropole omnipräsent. Das lag einerseits daran, dass RB-Boss Oliver Mintzlaff noch das eine oder andere Detail zur Trennung öffentlichkeitswirksam platzieren wollte („Es war nicht zu retten. Deswegen mussten wir so konsequent handeln. Es hat das Commitment für den Club und für die Stadt gefehlt“) und andererseits war ausgerechnet der FC Bayern zu Gast, bei dem Eberl künftig als Sportvorstand anheuern könnte. Die Frage lautet nicht, ob Eberl übernimmt – sondern wann? Bisher gab es laut Mintzlaff noch keinen Kontakt zwischen Bayern und Leipzig. Fakt ist aber: Leipzig hat großes Interesse, den Ex-Manager vom Lohnzettel zu bekommen, und dürfte sich dementsprechend kooperativ zeigen, wenn die Münchner anklopfen.

Für die Berufung von Vorständen ist beim deutschen Rekordmeister der Aufsichtsrat zuständig, der turnusgemäß mehrmals im Jahr tagt. Gut möglich aber, das dessen Vorsitzender, Herbert Hainer (69), bald zu einer außerordentlichen Sitzung lädt. So könnte die Wunsch-Personalie von Bayern-Patron Uli Hoeneß (71) – ebenfalls Aufsichtsratsmitglied – schnell vorangetrieben werden. Zumal der FCB vom Vorgehen vermutlich weniger überrascht wurden als die Öffentlichkeit.

Ober-Bulle Mintzlaff verriet, „dass der Prozess zur Trennung bereits im April, Mai einsetzte“, als die ersten Gerüchte um Bayern und Eberl aufkamen. Schon damals hieß es unter den Mitarbeitern am Cottaweg, Eberl fühle sich nicht vollends wohl – ganz im Gegensatz zu Bayern-Sportdirektor Christoph Freund (46) in München. Daran würde auch ein Sportvorstand Eberl nichts ändern, wie er nach dem 2:2 in Leipzig unserer Zeitung versicherte: „Ich bin gerade angekommen. Es macht mir viel Spaß und wird es auch in Zukunft machen. Mehr kann ich nicht sagen. Das ist nicht mein Aufgabengebiet, da habe ich auch keine Informationen.“ Und sollte es zur Zusammenarbeit mit Eberl kommen? „Dann wäre es so.“

Hoeneß allerdings sagte am Sonntag dem „kicker“: „Tatsache ist, dass es keine Vereinbarung zwischen dem FC Bayern und Max Eberl gibt.“ Bis jetzt. bok

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