Champions in Schockstarre

von Redaktion

Kiels Handballer nach dem frühen Pokal-Aus am Boden

Kiel – Die Spieler unter „Schock“, der Trainer ratlos, die Fans frustriert: Das völlig überraschende Pokal-Aus des ruhmreichen THW Kiel hinterließ einen im Selbstverständnis erschütterten Klub. „Das tut enorm weh“, gab Urgestein Patrick Wiencek geknickt zu: „Für mich persönlich ist das bisher eines der schwersten Spiele überhaupt.“ Für den Handball-Rekordmeister eine denkwürdige Pleite.

Seit 22 Jahren war Kiel im Pokal nicht mehr so früh gescheitert, das 31:32 in der dritten Runde gegen die HSG Wetzlar stürzte den Verein in die Krise. Schon der Saisonstart in der Bundesliga war mit 6:6 Punkten so schlecht wie seit fünf Jahren nicht mehr ausgefallen. Hendrik Pekeler sah die Mannschaft in „Schockstarre“.

Dabei vergaben die Kieler größte Gelegenheiten, den Außenseiter zu distanzieren. „Gefühlt haben wir drei hundertprozentige Chancen für einen Treffer gebraucht“, haderte Trainer Filip Jicha. Wetzlars Coach Frank Carstens wirkte derweil selbst etwas perplex: „Es ist eine Premiere für mich, dass mir in Kiel gratuliert wird. ich 23 Jahre warten müssen.“

Nun steht der THW vor der ungewohnten Aufgabe, sich aus dem Tal zu arbeiten. Kreisläufer Hendrik Pekeler appellierte an den Teamgeist: „Wir kommen da nur gemeinsam wieder raus.“ Doch der Weg wird steinig, am Sonntag (15.00 Uhr/Dyn) steigt das Nordduell gegen den HSV Hamburg. Danach wartet in der Champions League der polnische Spitzenklub Kielce.

Die Verunsicherung aus dem Pokal sollten die Kieler spätestens dann abgelegt haben. Oder wie es Jicha nach dem Aus formulierte: „Das Spiel heute war ein deutliches Signal.“  sid

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