Rosenheim – Die Heimbilanz stellt zufrieden, in der Fremde herrscht noch deutlich Nachholbedarf – das lässt sich aus den ersten Spielen der Starbulls Rosenheim in der DEL2 schließen. So hat der Aufsteiger drei seiner vier Begegnungen vor heimischer Kulisse für sich entschieden, in den drei Auswärtsspielen gab es hingegen nur einen Punkt.
Was in allen Spielen offensichtlich ist: Die Starbulls müssen ihre eigenen Fehler minimieren. Zu oft leistet man sich noch „Reifenplatzer“ im eigenen Drittel und kassiert dadurch Gegentreffer. Das war beim 6:3-Heimsieg gegen Krefeld in der Anfangsphase so und auch bei der 1:5-Niederlage in Weißwasser, als man nach dem ersten Drittel schon mit 0:3 im Rückstand lag. Starbulls-Trainer Jari Pasanen nahm in seiner Analyse kein Blatt vor dem Mund, als er einmal von einem „Hühnerhaufen“ sprach und einmal das zeitweilige Defensivverhalten mit „grausam“ bewertete.
Ein Neuzugang soll nun Abhilfe schaffen: Stephan Tramm feierte am Feiertag beim 4:1-Erfolg über Bietigheim seinen Einstand. Das Nordlicht – Tramm ist gebürtiger Hamburger – hat Pasanen beim Debüt überzeugt. „Er hat das 40 Minuten gut gemacht, danach schwanden etwas die Kräfte“, meinte der Rosenheimer Coach.
Schon bei der Ankunft des 25-Jährigen, der zuvor in Kassel aktiv war, hatte der Trainer verkündet: „Er ist ein stabiler Verteidiger, der nach vier Jahren in einem Top-Team der Liga genau weiß, um was es geht.“ Es hat den Anschein, als sollte Tramm diese Erwartungen einlösen können, auch wenn DEL-Absteiger Bietigheim ohne die Kontingentstürmer Doremus, Gropp und Welychka offensiv arg geschwächt war.
Dennoch bekam Christopher Kolarz etwas zu tun. Das Rosenheimer Eigengewächs stand im Heimspiel gegen Bietigheim im Tor und feierte seinen ersten DEL2-Erfolg. „Er war in Unterzahl unser wichtigster Mann“, lobte Pasanen. Routinier Tomas Pöpperle war nicht nur wegen der Ü 24-Regelung auf der Tribüne. „Er hat hart trainiert und intensive Spiele hinter sich“, erklärte Pasanen. Wer am Freitag gegen Crimmitschau im Tor steht, ließ er noch offen. Das Gute für die Starbulls: Es ist ein Heimspiel. THOMAS NEUMEIER