„Dieser Titel ist der beste“

von Redaktion

Verstappen krönt sich früh erneut zum Formel-1-Weltmeister

Doha – Dass Max Verstappen noch ein paar Wochen auf die nächste WM-Trophäe warten muss, störte den neuen Serien-Weltmeister der Formel 1 selbst am wenigsten. „Die sehen doch alle gleich aus, ich habe schon zwei zu Hause. Damit kann ich leben“, sagte der Niederländer nach dem Gewinn seines dritten Titels in Folge. Das schaffte er als erst fünfter Fahrer – und machte in Katar den Aufstieg in den Kreis der Allergrößten des Motorsports perfekt. „Jackie Stewart, Niki Lauda, Ayrton Senna – er gehört zu diesem exklusiven Club. Und jetzt zählt man ihn zu den Legenden dazu“, sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Traditionell wird der Weltmeisterpokal erst nach Saisonende bei einer Gala übergeben. Verdient hat ihn sich Verstappen aber schon sechs Rennen vor Schluss, so wie es bisher nur Michael Schumacher 2002 schaffte. Ein zweiter Platz im Sprint am Samstag bestätigte das, was seit Monaten alle wussten: Der 26-Jährige ist der allen überlegene Fahrer im besten Auto.

„Es ist ein sehr stolzer Moment für mich, meine Familie und das Team“, sagte Verstappen, als es geschafft war: „Dieser Titel ist der beste. Der erste war der emotionalste, weil sich da alle deine Träume erfüllen. Aber das war mein bestes Jahr und ich bin stolz auf meine Konstanz.“

Max siegt am Sonntag Weniger als 24 Stunden nach seiner Titelkür raste der Niederländer im Goldhelm mit der Aufschrift „World Champion 2023“ zu seinem 49. Grand-Prix-Erfolg und dem bereits 14. im 17. Saisonrennen. Die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris komplettierten am Sonntag das Podium.

Verstappen zeigte das ganze Jahr keine Schwächen, behielt auch in schwierigen Situationen die Nerven und demoralisierte die Konkurrenz in Momenten, in denen sie ganz kurz Hoffnung schöpfte. „Vor dem Hintergrund eines stabilen Reglements und angesichts seiner Leistungen rechne ich damit, dass Max mit Siegen noch lange nicht fertig ist“, sagte Fernando Alonso von Aston Martin.

Der Ex-Weltmeister sprach aus, was in der PS-Szene die Mehrheit denkt. Denn ein Ende der erdrückenden Verstappen-Dominanz ist nicht in Sicht. Als Erster gewann er zuletzt zehnmal nacheinander. Rekordweltmeister Lewis Hamilton prognostizierte auch deswegen: „Das wird das Jahrzehnt von Max Verstappen.“

Noch sind Hamilton und Schumacher mit jeweils sieben Titeln die erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte. Doch Verstappen könnte das ändern. „Ich bin noch sehr jung, ich habe noch viele gute Jahre in mir, um auf dem besten Level zu sein. Es geht mehr darum, wie lange ich noch hier sein will“, sagte Verstappen, der nicht ans Aufhören denkt.

Sein Vertrag mit Red Bull läuft noch bis Ende 2028. „Ich versuche mich immer zu verbessern. Ich denke nicht, dass ich ein schnellerer Fahrer werde, aber man wächst als Fahrer und Mensch“, sagte er: „Mein Mindset bleibt gleich. Ich will so viel gewinnen, wie ich kann.“

Menschlich hat sich Verstappen durch die Erfolge kaum verändert, im Moment des Triumphs zeigte er sich zudem ungewöhnlich nachdenklich. „Ich weiß nicht, wie lange das noch so weitergeht, deswegen genieße ich das sehr und lebe im Moment“, sagte er.

Auch bei seinem Team bedankte er sich, denn nur durch das Zusammenspiel mit dem besten Rennstall war die erfolgreiche Titelverteidigung in dieser Form drin. Schon vor zwei Wochen in Japan krönte sich Red Bull erneut zum Konstrukteurs-Weltmeister.  dpa

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