München – Fans, Verantwortliche und Spieler des FC Bayern sind sich einig: Sie erleben derzeit den besten Leroy Sané (27) aller Zeiten – und das mit einer noch nie da gewesenen Konstanz.
Beim 3:0 (2:0) gegen den SC Freiburg war der Linksfuß einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel des deutschen Rekordmeisters. Sané ließ regelmäßig und spielerisch leichtfüßig mehrere Gegenspieler im Dribbling stehen, suchte den Torabschluss und belohnte sich mit einem sehenswerten Treffer in der 25. Minute, den er selbst einleitete. Trainer Thomas Tuchel (50) gab sich nach der Partie verzückt: „Leroy hat heute sehr gut gespielt, mit sehr wenigen Ballverlusten, auch wenn er Risiken eingegangen ist. Er war sehr mutig in seinen Dribblings und seinen Laufbahnen. Er hat die körperlichen Qualitäten und den Willen zu spielen, wenn er im Kopf frei ist.“
Tuchel hat einen enormen Anteil an Sanés Leistungsexplosion. Der Nationalspieler schätzt die direkte Art des Trainers, der ihm auf dem Platz trotzdem Freiräume lässt. Dank dieses Urvertrauen spielt der Flügelflitzer befreit auf: „Wir haben eine Verbindung – die Chemie stimmt. Wenn er mit Freiheit und Lust spielt, macht er den Unterschied. Körperlich ist er eine Maschine, er kann die Liga dominieren.“
In sieben Bundesliga-Spielen hat Sané bereits sechsmal getroffen und ist nach Harry Kane (30) mit acht Treffern der zweitbeste Torschütze der Bayern. Lob gab‘s auch von höchster Stelle. „Wenn man sieht, wie der Leroy auftrumpft, ist das schon klasse zu sehen“, sagte etwa Vereinsoberhaupt Herbert Hainer. Sportdirektor Christoph Freund ergänzte: „Er ist in einer richtig guten Verfassung, körperlich super drauf. Ihm macht es richtig Spaß, alle drei Tage zu spielen. Er ist fit, hat keine Probleme. Dass er ein richtig guter Kicker ist, wissen alle. Aber dass er in so einer Konstanz abliefert ist ungewohnt. Hoffentlich bleibt es lange so.“
Kein Wunder, dass sich die Verantwortlichen des Münchner Serienmeisters in Sachen Vertragsverlängerung langsam in Stellung bringen. Sportchef Freund macht keinen Hehl mehr daraus, dass er den im Sommer 2025 auslaufenden Kontrakt von Sané gerne zeitnah verlängern würde: „Wir werden in den nächsten Wochen sicherlich Gespräche führen. Er ist ein außergewöhnlich guter Spieler, ein Schlüsselspieler – und es wäre schön, wenn er noch lange in München bleiben würde.“
Die entscheidende Frage: Was möchte Sané? Seinen letzten großen Vertrag in München unterschreiben – oder doch noch eine neue Herausforderung im Ausland suchen? Mit Manchester City wirbelte Sané bereits in der Premier League, mit dem FC Bayern dominiert er die Bundesliga – karrieretechnisch scheint im Falle eines Wechsels nur noch die spanische La Liga interessant. Und dann kämen wohl nur die Weltclubs Real Madrid und FC Barcelona infrage. Bei den Katalanen spielt in Ilkay Gündogan (32) ein guter Kumpel.
Von Sané wird man weder über sein Leistungshoch noch über etwaige Wechselgedanken so schnell etwas hören. Nach seinem Gala-Auftritt gegen Freiburg verließ er die Allianz Arena durch den Hinterausgang, wie er es immer tut. Lediglich in den sozialen Netzwerken hatte er ein paar Worte zum Spiel übrig: „Ein schöner Heimsieg, um das Wochenende zu beschließen.“ Immerhin.