München – Am Ende war es ein aussichtloser Wettkampf gegen die Zeit. Leroy Kwadwo (27) hat es nicht geschafft: Wenn der TSV 1860 am Sonntag (16.30 Uhr/MagentaSport) bei Aufsteiger Preußen Münster antritt, wird der Innenverteidiger wie erwartet auf dem Spielberichtsbogen fehlen. Der Sommerneuzugang hatte sich in der Vorwoche beim 0:0 gegen Dynamo Dresden am rechten Oberschenkel verletzt, ackerte in der aktuellen Trainingswoche individuell, um doch noch irgendwie die Reise nach Münster mit antreten zu können – vergebens.
„Wir hoffen schon, dass er nächste Woche wieder dabei ist“, sagte Trainer Maurizio Jacobacci (60) am Freitag auf der Pressekonferenz. Kwadwo fällt aus – und reißt damit ein Loch in die zuletzt fast unüberwindbare „Münchner Mauer“. In den jüngsten vier Partien kassierten die Löwen schließlich nur ein einziges Gegentor. Wie geht 1860 mit dem Ausfall nun um? „Wir haben versucht, Lösungen zu finden für dieses kleine Problem. Wir haben einen Kader, der von mir gut zusammengestellt ist“, sagte Jacobacci. Wer Kwadwo vertritt, wollte der Italo-Schweizer („wir wollen dem gegnerischen Trainer nicht in die Karten spielen“) zwar nicht verraten. Doch alles spricht dafür, dass Innenverteidiger Niklas Lang (21) nach einem Spiel Verletzungspause sein Comeback feiert.
Es wäre für ihn eine knifflige Rückkehr. Denn in Münster bekommen es die Löwen wohl mit dem Mann der Stunde in der 3. Liga zu tun: Malik Batmaz (23). Dem Neuzugang vom Karlsruher SC gelingt momentan einfach alles. In bislang zehn Saisonspielen traf der Stürmer schon siebenmal – allein in den vergangenen beiden Partien gegen Erzgebirge Aue (4:0) und den Halleschen FC (4:1) netzte er fünfmal ein. Allerdings litt er unter der Woche an einem grippalen Infekt. „Es geht nicht darum, nur einen Mann unter Kontrolle zu bringen“, wollte sich Jacobacci ohnehin gar nicht allzu lange mit Batmaz beschäftigen. „Es ist wichtig, dass wir versuchen, defensiv im Verbund so gut zu stehen wie gegen Dresden.“
Anders als hinten soll vorne die Null endlich wieder weg. Nach zuletzt zwei Spielen ohne Löwen-Treffer – eigentlich sind es ja drei, denn beim 1:0-Sieg gegen Verl halfen die Gäste mit einem Eigentor nach – soll es beim Aufsteiger endlich wieder im gegnerischen Kasten klingeln. „Wir haben in dieser Woche viel aufs Tor gespielt, hatten viele Abschlüsse im Training. Wir sollten aber auch nicht verkrampfen. Man hat gesehen, dass wir sehr gute Schützen haben. Es ist eine Frage der Zeit, bis wir wieder unsere Tore erzielen – wieso nicht schon am Sonntag bei Preußen Münster?“, gab sich Jacobacci optimistisch. Er schränkte aber auch ein: „Wir wünschen uns alle, dass die Mannschaft offensiv Champagner-Fußball spielt und den Gegner an die Wand nagelt – wir müssen aber auch realistisch bleiben.“