Olympia und der Riese: Cricket-Schub?

von Redaktion

Aritharan Vaseekaran, Jamshed Khan, Tristan Neubauer. Schon mal gehört? Die drei Männer sind aktuelle deutsche Cricket-Nationalspieler – und in den Epizentren des Schlagballspiels deutlich bekannter als hierzulande. Denn „bis zu 40 Millionen Aufrufe“ erreichen Streams von Spielen der deutschen Auswahl bisweilen, sagt Brian Mantle. Voraussetzung: Indien spielt nicht parallel. Dann nämlich verschwinden die meisten Zuschauer.

Mantle macht sich keine Illusionen, dass sein Sport in Deutschland auch nur annähernd einen ähnlichen Status erreichen kann wie auf dem Subkontinent, wo gerade eine WM der Superlative steigt. Und doch ist der gebürtige Engländer, im Hauptberuf Kommunikationstrainer und daneben Geschäftsführer des Deutschen Cricket Bundes (DCB), stolz auf das Erreichte: Aus 70 Vereinen in Deutschland wurden in den vergangenen sieben Jahren 170 – (noch) ganz ohne den Schub durch die Wiederaufnahme ins Olympia-Programm. „Die meisten Spieler sind Zuwanderer aus Afghanistan, Indien und Pakistan. Viele studieren in Deutschland und wollen Cricket spielen“, sagt Mantle. Besonders für gebürtige Inder sei Cricket „viel wichtiger als Fußball für die Deutschen“. Im deutschen Fußball habe er „drei, vier Abstufungen im Fan-Dasein ausgemacht, in Indien gibt es nur eine“.

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