ITALIEN

Wettsumpf und EM-Zittern

von Redaktion

Rom – Die EM-Teilnahme akut gefährdet, Drohungen gegen verschuldete Nationalspieler und ein Wettskandal, der immer weitere Kreise zieht: Italiens Fußball steckt zwei Jahre nach dem rauschenden EM-Triumph tief in der Krise. „Jetzt hilft nur noch Beten“, schrieb die Zeitung „Corriere dello Sport“ am Mittwoch und meinte die Qualifikation für die EM 2024, die nach dem 1:3 in England auf wackeligen Beinen steht. In der Grupp liegt man hintern der Ukraine auf Platz drei. Zum zweiten Mal in Folge könnte Italien ein großes Turnier verpassen – für die Titelgeschichte der Gazzetta dello Sport reichte selbst das am Mittwoch aber nicht. Denn der Skandal um illegale Wetten, in den – mindestens – drei Nationalspieler verwickelt sind, wühlt die Tifosi noch weitaus mehr auf als das Schicksal der Nationalelf.

Der am Dienstag für sieben Monate gesperrte Nicolo Fagioli (22) von Juventus Turin etwa soll als Folge seiner Spielsucht Schulden in Höhe von drei Millionen Euro angesammelt haben. Wegen der Schulden habe er „heftige Drohungen erhalten. Nachts dachte ich nur daran, weiter zu wetten, um die Schulden zu bezahlen“, wurde Fagioli von „La Repubblica“ zitiert. Und damit nicht genug: Auch die Jung-Nationalspieler Sandro Tonali (23) von Newcastle United und Nicolo Zaniolo (24) von Aston Villa müssen aussagen.

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