In der letzten Saison war Michael Köllner, damals noch Trainer des TSV 1860, oftmals im Sportpark, um den Regionalligisten SpVgg Unterhaching mit den vielen Talenten zu beobachten. Jetzt begegnet man sich auf Augenhöhe. Köllner, inzwischen Coach beim FC Ingolstadt, freut sich auf das Drittliga-Derby am Samstag gegen Haching. Die Donaustädter sind bisher sportlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, doch davon will sich der Hachinger Coach Marc Unterberger nicht blenden lassen: „Wir sind Aufsteiger, haben einen kleinen Etat und nur einen Neuzugang, die Ingolstädter mit dem erfahrenen Trainer und einem größeren qualitativ sehr guten Kader sind natürlich Favorit.“
Nach dem glanzvollen 4:0 gegen Essen konnte die SpVgg nur noch einen Punkt aus zwei Partien holen und blieb dabei torlos. „Auf jeden Fall liegt der Druck bei den Ingolstädtern, die weiter nach vorne wollen, aber wir möchten auch auswärts wieder etwas holen“, erklärt Unterberger, der wieder einmal seine Formation umbauen muss.
Besonders zwei personelle Rückschläge wiegen schwer: So fällt nach Benedikt Bauer jetzt auch noch Josef Welzmüller aus. Der Routinier hat sich bei der Nullnummer gegen Sandhausen eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen und muss auf unbestimmte Zeit pausieren. Ein weiteres trauriges Kapitel für den Kapitän und „Technischen Direktor“ der Hachinger, der sich nach vier Kreuzbandrissen immer wieder zurückgekämpft hat. Der 20-jährige Timon Obermeier soll den 33-Jährigen in der Innenverteidigung ersetzen. Dafür kehrt Maurice Krattenmacher nach dem Einsatz in der deutschen U 19-Nationalmannschaft in den Kader zurück. Beim 3:3 gegen Polen gehörte das Eigengewächs zu den Torschützen. Unterberger: „Schön, dass er nach der langen Verletzungspause immer besser in Form kommt. In den bisherigen Punktspieleinsätzen fehlte ihm noch der zündende Moment, aber wir haben mit ihm eine zusätzliche personelle Option.“ KLAUS KIRSCHNER