München – Manuel Neuer (37) muss sich noch etwas gedulden. Das Comeback des Torhüters ist für das Bundesliga-Heimspiel nächsten Samstag gegen den SV Darmstadt geplant. Das verriet Thomas Tuchel (50) am Freitag: „Wir haben gestern mit ihm gemeinsam entschieden, dass Sven Ulreich gegen Mainz und voraussichtlich in Istanbul im Tor stehen wird. Er hat herausragend gut trainiert. Trotz aller Euphorie gilt es, nichts zu überstürzen.“
Zehn Monate nach seinem schweren Bruch des rechten Schien- und Wadenbeins bei einem Skiunfall und nach Folge-Problemen in der linken Wade kann der Nationaltorwart nun wieder ohne Schmerzen trainieren: „Wir haben Manu wieder im Training, das ist die sensationell gute Nachricht.“ Der Trainer musste sich selbst einigerma0en zügeln, um angesichts der bevorstehenden Rückkehr des Keepers nicht gänzlich in Euphorie zu verfallen: „Ich bewundere ihn, wie er das gemacht hat. Ich bin stolz auf ihn. Nach so einer schweren Verletzung zurückzukommen, so klar zu sein, dass er dieses Ziel verfolgt. Dass er durch die Aufs und Abs seinen Weg immer weitergegangen ist – das ist etwas ganz Besonderes.“
Ihn persönlich mache es glücklich, Neuer jetzt so gelöst zu sehen: „Seine Qualität, seine Ausstrahlung ist im Training augenscheinlich. Jetzt müssen wir uns alle bremsen, denn es sind trotzdem zehn Monate, die er gefehlt hat.“ Für den Trainer wäre es in der jetzigen Situation wichtig, dass Neuer Training mit den Innenverteidigern hätte: „Das können wir ihm nicht geben, weil wir die Zeit nicht haben. Wir müssen improvisieren. Manu war für alle Szenarien offen.“ Und das wahrscheinlichste Szenario heißt nun: Darmstadt.
Der Trainer und sein Kapitän sind laut Aussage von Tuchel auf einer Wellenlänge, was die Comeback-Planung betrifft. „Mein Bauchgefühl hat sich mit seinem gedeckt, dass wir zu 51 Prozent gesagt haben, dass wir ihm noch ein bisschen Zeit geben. Wir versuchen, dass es das Heimspiel gegen Darmstadt wird, aber machen da keinen Druck. So wie er drauf ist und es hinter sich gebracht hat, bin ich zu 100 Prozent überzeugt, dass er auf sein allerhöchstes Niveau zurückkehrt.“ Darauf hofft freilich auch der Weltklasse-Torhüter selbst. bok