Ingolstadt – Das war überraschend deutlich: Im oberbayerischen Drittliga-Derby gewann der FC Ingolstadt mit 3:0 (0:0) gegen die SpVgg Unterhaching – für das Team von Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner nach drei sieglosen Partien ein Befreiungsschlag. Die Hachinger hingegen sind auswärts weiter sieglos und nun bereits über vier Stunden ohne Torerfolg.
Pleiten, Pech und Pannen bestimmten den Auftritt des Drittliga-Rückkehrers. Bereits nach einer Minute zog sich Timon Obermeier, als Ersatz für den verletzten Josef Welzmüller in die Abwehr gerückt, eine schlimme Knieverletzung zu und fällt möglicherweise länger aus. Unterberger musste seine Formation erneut ändern – trotzdem stemmte sich sein ersatzgeschwächtes Team gegen die Ingolstädter Daueroffensive. Zeitweise belagerten die Akteure von Köllner den Hachinger Strafraum. Aber die Gäste konnten sich einige Male befreien und kamen durch Matthias Fetsch (7.), Patrick Hobsch (33.) und den für Pechvogel Obermeier eingewechselten Manuel Stiefler (45.) zu Konterchancen.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Ingolstadt stürmte – Haching versuchte, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. In der 70. Minute jubelten die Gäste über den vermeintlichen Führungstreffer von Raphael Schifferl. Der Unparteiische Lars Ernst annullierte das Tor jedoch und erntete dafür Kopfschütteln. „Ein Wahnsinn, das war kein Abseits und auch kein Foulspiel“, kommentierte Schifferl nach Ansicht der Zeitlupe. Während die Hachinger noch haderten, schlug Ingolstadt zu. Torschütze war Benjamin Kanuric. Anschließend brachen bei den Gästen alle Dämme. Die Hachinger suchten ihr Heil nun in der Offensive, um wenigstens noch einen Punkt mitnehmen zu können. Die Gastgeber nutzten die Räume und erzielten weitere Treffer durch Simon Lorenz (85.) und Lukas Fröde (89.).
„Sicher hatten wir etwas Glück, aber unser Heimsieg war hochverdient“, sagte Köllner. Zum ersten Mal in dieser Saison kassierten die Hachinger mehr als zwei Gegentreffer, dazu kommt das immense Verletzungspech. Unterberger relativierte daher die deutliche Niederlage: „Wir haben alles gegeben. Bis zur 70 Minute war es ein offener Schlagabtausch – dann hatten wir Pech mit der Rücknahme eines aus unserer Sicht regulären Tores. Jetzt müssen wir im Heimspiel am Freitag gegen Waldhof Mannheim wieder in die Spur kommen.“ KLAUS KIRSCHNER