München – Marc-Nicolai Pfeifer kämpft weiter gegen die Vorwürfe der vergangenen Wochen an. Wie schon am Freitagabend beim Fantalk in der Sechzger-Alm verweist der 42 Jahre alte Stuttgarter auf die Erfolge seiner Arbeit und fühlt sich in einem falschen Licht dargestellt.
Im Zusammenhang mit den Anschuldigungen über Mauscheleien bei den Transfers im vergangenen Sommer hätten Trainer, Spieler und Berater „schriftliche Erklärungen abgegeben, dass alles branchenüblich und professionell“ über die Bühne gegangen sei, sagte der Geschäftsführer des TSV 1860 im Interview mit dem kicker.
Trotzdem räumt er ein, dass ihn die Unterstellungen getroffen haben. „Das Bild, das in diesem Kontext von mir gezeichnet wurde, wird mir definitiv nicht gerecht. Auch das, was im Anschluss von einer Fangruppierung geäußert wurde, tat natürlich persönlich weh“, so Pfeifer weiter: „Mit solchen Anschuldigungen umzugehen, kostet viel Kraft und Energie.“
Auch wenn der gebürtige Schwabe Robert Reisinger nicht namentlich nennt, lässt Pfeifer durchblicken, dass der Präsident im Zuge der Gorenzel-Nachfolge zur Unruhe an der Grünwalder Straße 114 erheblich beigetragen hat. „Grundsätzlich kann ich mit Kritik sehr gut leben, wenn sie fair und sachlich ist“, beteuert Pfeifer, sagt aber auch: „Die Meinungsmache war nicht der richtige Weg, den Wunsch nach einem Sportgeschäftsführer zu äußern und den Konflikt auf meinen Schultern auszutragen.“
Immerhin könnte die monatelange Hängepartie um die Nachfolge des nach Klagenfurt gewechselten bzw. geflüchteten Österreichers bald beendet sein, wenn es zu einer Einigung kommt und grünes Licht gibt. Pfeifer benennt mit dem seit Anfang September gehandelten Christian Werner einen klaren Wunschkandidaten. „Er hat alle, die im Auswahlprozess für den Sportdirektor oder Sportlichen Leiter beteiligt waren, von allen Kandidaten am meisten überzeugt“, sagt der Geschäftsführer. „Der Bewerbungsprozess ist abgeschlossen, die Entscheidung liegt nun final im Präsidium.“ JÖRG BULLINGER