Es ist ein sonniger Vormittag in der Münchner Motorworld, doch Sébastien Ogier strahlt am meisten: Der achtfache Rallye-Weltmeister posiert zusammen mit Ehefrau Andrea Kaiser vor den Rennwagen seiner Karriere. Wenn er morgen bei der Zentraleuropäischen Rallye von Prag bis nach Passau teilnimmt, wird ein neues Gefährt dazukommen. „Die Strecken sind schmal, die Kurven kurz, das wird ein Spektakel!“, sagt der Franzose im Interview mit unserer Zeitung.
Herr Ogier, wie ist das Leben in München?
Es ist toll, wir (er und Andrea Kaiser, Anm. d. Red.) lieben es hier. Die Stadt ist geprägt von Autos, das merkt man überall. Ich bin wegen Andrea hergezogen, inzwischen fühle ich mich selbst aber sehr wohl.
Wie verbringen Sie Ihre Zeit in der Stadt?
Ich liebe die Natur und den Englischen Garten. Wenn es zeitlich klappt, fahren wir in Berge.
Sie haben in der Motorworld die Wagen Ihrer Karriere ausgestellt, wohnen außerdem nicht weit von hier.
Hier zeigt sich die Begeisterung für Rennsport. Ich wollte den Fans mit meinen Wagen etwas zurückgeben, schließlich leben wir nur fünf Minuten entfernt.
Haben Sie die Autos kurz herübergefahren?
Die sind auf normalen Straßen nicht zugelassen, die Polizei wäre da nicht begeistert. Sagen wir: Ich habe Sie herbringen lassen… (lacht)
Welche Ziele haben Sie für die Rallye?
Es wird eine neue Erfahrung für alle, so ein Rennen hat es noch nie gegeben. Da ist man natürlich aufgeregt. Ich würde aber nicht mitfahren, wenn ich nicht gewinnen will!
Sie waren vor zwei Jahren quasi im Ruhestand, jetzt fahren Sie wieder – wieso?
Als ich endlich mehr Freizeit hatte, saß ich zu Hause und habe gedacht: Das ist langweilig! Also fahre ich wieder Rennen, wenn auch weniger.
Worauf freuen Sie sich bei der zentraleuropäischen Rallye?
Ein Rennen durch Tschechien, Österreich und Deutschland wird etwas Besonderes. Die Strecken sind schmal, die Kurven kurz – das wird ein Spektakel!
Die Rallye soll erstmals CO2-frei sein.
Das ist wichtig, Rennsport hat eine Vorbildfunktion.
Interview: Vinzent Tschirpke