Derby im Box-Ring

von Redaktion

Der Erdinger Simon Zachenhuber trifft auf den Münchner Emre Cukur

München – Es ist ein Vergleich, auf den viele Boxfans gewartet haben: Simon Zachenhuber gegen Emre Cukur. „Das wird ein Mega-Boxkampf – eine einmalige Sache“, schwärmte Moderator Raiko Morales, als er die beiden Super-Mittelgewichtler bei einer Pressekonferenz in der Münchner Motorworld vorstellte, und er fügte an: „Das ist der beste Kampf, den wir in Deutschland derzeit zu bieten haben.“ Am Samstag (28. Oktober) geht es im Zenith gleich um zwei Titel, die Zachenhuber besitzt, den IBF Europe Title und den WBA Continental Europe Title.

Geht es nach Cukur, wird er sich die Gürtel bald umschnallen. Er sehe den Fight nicht wirklich als Herausforderung, sagte der Münchner der von seinem Vater Levent begleitet wurde. „Es wird nämlich ein deutliches Heimspiel für mich.“ Und in Richtung seines Kontrahenten ergänzte der 30-Jährige selbstbewusst: „Was er bisher vor den Fäusten hatte, entspricht nicht ansatzweise dem, was ich bin.“ Er habe aus seiner Niederlage gelernt, „und das wird Simon auch, wenn er gegen mich verloren hat“, sagte er schmunzelnd. Das übliche verbale Vorgeplänkel eben.

„Es ist ein Mega-Gefühl, ein Kampf mit Derby-Charakter – Erding gegen München“, betonte auch der Titelverteidiger und hatte gleich noch eine kleine Spitze für seinen Konkurrenten parat. „Ich kann zwar nicht mit einem Ferrari punkten, aber mit boxerischer Qualität“, sagte der 25-Jährige in Anspielung auf Cukurs protzige Ankunft. Und weiter: „Der Emre war gestern extra noch mal beim Friseur, aber das beeindruckt mich alles wenig. Ich weiß, was ich zu tun habe.“ Das wollte der „Löwe“ natürlich nicht auf sich sitzen lassen: „Ich kann dir gerne die Nummer von meinem Friseur geben, damit du gut ausschaust – im Ring wirst du es nämlich nicht.“

Dabei gibt es offensichtlich wenig sportliche Betätigungsfelder, auf denen Zachenhuber nicht glänzt. Bis zum Alter von 14 Jahren war er Leistungsschwimmer und baut auch heute noch die ein oder andere Einheit in seinen Trainingsplan ein. Und vor zwei Jahren begeisterte er die Zuschauer mit seinen Auftritten auf dem Tanzparkett bei der RTL-Show Let’s Dance. Den Sieg verpasste er damals nur knapp, das soll am Samstag freilich anders werden.

Eine gewisse Vorfreude war auch Zachenhubers Trainer Conny Mittermeier deutlich anzumerken, einem langjährigen Weggefährten von Levent Cukur und dessen Bruder Ali. „Ich freue mich, dass wir hier sein können“, betonte er und kündigte an: „Wir werden die Gürtel wieder mit nach Erding nehmen.“ Und Levent Cukur, meinte nach einer freundschaftlichen Umarmung mit Mittermeier: „Das ist der beste Kampf, den Deutschland sehen wird.“

Aber bei Weitem nicht der einzige. Bereits ab 16 Uhr (Einlass 15 Uhr) finden insgesamt elf Kämpfe statt. „Alle auf Augenhöhe, es gibt kein Fallobst. Wir schicken unsere besten Kämpfer ins Feuer und wissen, dass es auch mal schief gehen kann“, versprach Promoter Axel Plass.

WOLFGANG KRZIOK

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