Neue Chance für die Nummer zwei

von Redaktion

Weil Löwen-Torhüter Marco Hiller weiter verletzt fehlt, kann sich David Richter erneut bewähren

München – Weiter David Richter (24) oder doch wieder Marco Hiller (26)? Die brisante Entscheidung, wer bei den Löwen künftig im Tor steht, wird Trainer Maurizio Jacobacci (60) noch einmal abgenommen. Nach Informationen unserer Zeitung fällt Stammkeeper Hiller weiter aus, verpasst mindestens noch das nächste Spiel am Samstag (14 Uhr, MagentaSport) bei Viktoria Köln. „Es ist ein kleiner Anriss im Innenband“, brachte Jacobacci am Dienstagnachmittag Licht ins Dunkel. „Wir müssen uns das diese Woche anschauen und ihn sukzessive aufbauen. Wahrscheinlich kann er noch nicht mit der Mannschaft trainieren.“

Heißt: Richter, formal die Nummer zwei, erhält in Köln eine weitere Bewährungschance. Für den Neuzugang von Kickers Offenbach gab es an Hiller in dieser Saison bislang kein Vorbeikommen – bis der sich beim Abschlusstraining vor der Partie bei Preußen Münster (1:1) am Knie verletzte. Richter rotierte rein – und feierte ein glänzendes Drittligadebüt. Mit bemerkenswerten Paraden sorgte er dafür, dass die Löwen trotz einer längeren Drangphase des Aufsteigers bis kurz vor Schluss ohne Gegentor blieben. Und auch beim 2:0-Sieg gegen Freiburg II in der Vorwoche überzeugte Richter. Der Torhüter strahlte erneut viel Ruhe und Sicherheit aus, war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.

Klar, dass Richter nun Blut geleckt hat und seinen Konkurrenten auf Dauer aus dem Kasten boxen will. „Ich will immer spielen, sonst wäre ich hier fehl am Platz“, sagte er nach dem Spiel. Grundsätzlich sei er aber nicht in der Position, „rebellieren“ zu können. „Am Ende muss der Trainer entscheiden. Das habe ich dann auch zu akzeptieren“, fügte Richter noch diplomatisch hinzu.

Nachfrage beim Coach: Gibt es angesichts Richters starken Leistungen überhaupt einen Grund, ihn wieder auf die Ersatzbank zu verbannen? „Grundsätzlich nicht“, sagt Jacobacci. Und dennoch bleibt Richter wohl weiter der Herausforderer. „Er macht es hervorragend in der Rolle, die er besetzt“, erklärt der Italo-Schweizer. „Im Moment ist er Torhüter Nummer zwei. Wir haben zwei hervorragende Torhüter, da können wir uns glücklich schätzen. Einer hat fünfmal zu null gespielt (Hiller, Anm. d. Red.), der andere einmal (Richter). Wir werden uns dann Gedanken machen, wenn es so weit ist.“

Und zwar frühestens zum Heimspiel am 4. November gegen Jahn Regensburg. Leichte Sorgen gab es am Dienstag übrigens wegen Joel Zwarts (24). Der Stürmer trainierte wegen Problemen an der Bauchmuskulatur vorsichtshalber nicht mit der Mannschaft mit. Eine MRT-Untersuchung am Mittwochmorgen ergab: Alles im grünen Bereich. Am Donnerstag ist er wieder zurück auf dem Platz. JOHANNES OHR

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