Die Welt des Jamal Musiala

von Redaktion

Spezialtrainer, Spielmacherschuhe und Bücher machen Bayern-Jungstar stark

VON PHILIPP KESSLER

München – Manege frei für Bayerns Super-Dribbler. Nach seiner Verletzungspause sorgt Jamal Musiala (20) wieder für magische Momente. Jüngstes Beispiel: Seine Galaleistung am Dienstagabend in der Champions League bei Galatasaray Istanbul. Beim 3:1 war der Offensiv-Star an allen Treffern des FC Bayern beteiligt: Vor-Vorlage, Assist und Tor. Ein Blick in die Welt des Jamal Musiala.

Sein Jubel: Nach einem Tor formte er früher mit seinen Fingern ein M für seinen Familiennamen. Seit dieser Woche verbeugt er sich beim Jubel vor den Fans – wie ein Maestro. Ein Dank an die Anhänger für die Unterstützung. Die neue Feier-Geste geht seitdem im Internet viral.

Sein Fitness-Coach: Seit 2019 arbeitet Musiala mit Neuroathletik-Trainer Steffen Tepel (38) zusammen. In diesem Sommer hat das eingespielte Duo in enger Abstimmung mit dem FC Bayern den Bereich Schnelligkeit optimiert. Dabei ging es um die Stärkung der Beinmuskulatur, Sprinttechniktraining, Reaktivkraft sowie das Neuro-Finetuning der Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Harte Arbeit, die sich bezahlt macht. Gegen Galatasaray knackte Musiala mit 35,77 km/h seine Speed-Bestmarkt. Übrigens: Der Bayern-Star hat ein eigenes Performance-Netzwerk, das bei Tepel zusammenläuft. Musialas Ernährung wurde beispielsweise auf sein Blutbild abgestimmt. Auch Regeneration ist ihm sehr wichtig.

Seine Schuhe: Seitdem er 14 Jahre alt ist, wird Musiala von Nike gesponsert. Mittlerweile hat er bei der Weltmarke den größten Ausrüstervertrag eines deutschen Fußballers abgeschlossen. Er bildet mit Kylian Mbappé (24, Paris) und Erling Haaland (23, Manchester City) bei Nike das Magic Triangle. Und hat seit wenigen Wochen sogar ein eigenes Fußballschuh-Modell. Mit dem legendären Tiempo führt er jetzt das Erbe von Ronaldinho (43, früher FC Barcelona) fort. Der ehemalige brasilianische Weltfußballer hat ihn extra per Videobotschaft dazu beglückwünscht. Der Fußballschuh wurde mit Musiala speziell für Spielmacher entwickelt. Der Tiempo ist der leichteste Schuh und soll für maximales Ballgefühl, beste Dribbling- und Passfähigkeit sorgen.

Sein Umfeld: Neben seiner Familie und seinem Team Musiala, mit dem er auch eine gleichnamige Stiftung aufgesetzt hat, sind ihm seine Freunde extrem wichtig. Aus seiner Zeit in England sind das Mika Biereth (20/Arsenal) und Tino Livramento (20/Newcastle). Mit ihnen spielte Musiala in der Chelsea-Jugend. Beim FC Bayern sind Alphonso Davies (22) und Leroy Sané (27) seine Buddys. Mit dem Linksverteidiger war Musiala im Sommer auf Mykonos. Zudem gehen die beiden gerne ins Kino. Mit Sané ist er häufig in Restaurants essen.

Sein Mentor: Bayern-Urgestein Thomas Müller (34) hilft ihm, sein Offensivspiel zu verbessern. Zur Selbstoptimierung liest Musiala auch gerne die Bücher von Tim Grover. Der US-Coach arbeitete beispielsweise mit den Basketball-Legenden Michael Jordan (60) und Kobe Bryant zusammen.

Seine Ziele: Musiala will nach 2020 noch mal die Champions League gewinnen, auch WM- und EM-Titel sind auf seiner Agenda. „Ich will einer der besten Spieler der Welt werden, das ist mein Anspruch. In ein, zwei Jahren will ich auf dem allerhöchsten Niveau sein“, betonte Musiala jüngst in der Sport Bild. Auf persönlicher Ebene träumt er vom Gewinn des Ballon d’Or für den Weltfußballer. In diesem Jahr ist er erstmals in den Top 30 für den Award, der am Montag in Paris von der französischen Sportzeitung France Football vergeben wird. Dort steht Musiala auch für die Trophée Kopa für den besten U21-Spieler zur Wahl. Vor allem stimmberechtigte Fußball-Legenden aus Brasilien haben für ihn gevotet.

Seine Zukunft: Beim FC Bayern steht Musiala noch bis 2026 unter Vertrag. Konkrete Gespräche um eine vorzeitige Verlängerung seines Arbeitspapiers gibt es aktuell nicht. Der deutsche Rekordmeister ist für Musiala der erste Ansprechpartner, allerdings hätte den Super-Dribbler auch der FC Liverpool gerne langfristig im Team. Für Musiala aber derzeit kein Thema. Spekulationen gibt es auch um Real Madrid und Manchester City.

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