Winter-Transfers: Hoeneß macht Mut

von Redaktion

Ehren-Präsident schwärmt von den Bayern – auch Ex-Stürmer Klose begeistert

VON PHILIPP KESSLER UND VINZENT TSCHIRPKE

München – Spektakel – vor allem in der Offensive. Das bietet der FC Bayern zurzeit. Mit dem 8:0 am Samstag gegen Darmstadt stellte das Team von Trainer Thomas Tuchel (50) einen Bundesliga-Torrekord auf: 34 Treffer in den ersten neun Partien. Ehren-Präsident Uli Hoeneß (Foto: Imago) war von der jüngsten Vorstellung begeistert. „Es hat richtig Spaß gemacht, zuzuschauen. So stelle ich mir den FC Bayern immer vor“, sagt er: „Ich hoffe, dass wir die Dortmunder am Samstag auch entsprechend unter Druck setzen können.“ Verzichten muss Bayern dann aber auf Joshua Kimmich, der nach seinem Platzverweis am Wochenende für zwei Spiele gesperrt wurde.

Hoeneß (71) lässt in die Bewertung auch die schwierigen Umstände zum Start der Saison einfließen, als Tuchel so mancher Transferwunsch verwehrt blieb: „Mit einem kleinen Kader so weit oben zu stehen, zeigt die Qualität des Trainers.“ Noch mehr als das Lob könnte Tuchel aber diese Antwort von Hoeneß freuen, angesprochen auf mögliche Winter-Transfers: „Vor allem, wenn wir weiterhin in drei Wettbewerben stehen, muss man analysieren, was benötigt wird. Unser Trainer kriegt alles, was notwendig ist.“

Doch selbst wenn Tuchel jeder Wunsch erfüllt wird, schwer vorstellbar ist, dass ein neuer Spieler wieder so einschlägt wie Harry Kane (30). Zwölf der 34 Treffer gehen auf sein Konto. Einer seiner Vorgänger im FCB-Sturm ist von ihm besonders begeistert: Miroslav Klose. „Mit ihm hat der FC Bayern wieder einen Stürmer, der dir einfach Tore garantiert. Seine Schusstechnik ist überragend. Mir gefällt, mit welcher Härte und Präzision er mit der Innenseite schießt“, sagt die Sturm-Ikone unserer Zeitung.

Vor allem Leroy Sané (27) harmoniert bestens mit Kane, er bereitet in dieser Saison nicht nur Tore vor, sondern traf auch schon acht Mal in der Liga. „Sané hatte auch früher schon diese starken Momente, aber da waren Leistungsschwankungen dabei. Jetzt ist er recht konstant. Er macht derzeit in vielen Spielen den Unterschied“, so Klose (45). „Mit seinen Tempodribblings und seinem linken Fuß ist er ganz schwer zu verteidigen. Ich habe auch das Gefühl, dass er sich körperlich entwickelt hat.“

Klose hebt aber auch andere Münchner Angreifer hervor. „Es ist wichtig und schön, dass sich Jamal Musiala nicht nur die Chancen erarbeitet, sondern auch trifft“, so der TV-Experte von Amazon Prime Video. „Zudem gibt es noch Mathys Tel, der immer als Joker kommt und trifft. Tel stellt sich hinten an, macht keine schlechte Stimmung.“ Thomas Müller (34) dürfe man ebenfalls nicht vergessen, stellt der WM-Rekordtorschütze klar: „Egal, wie viele Minuten er spielt, er macht immer was daraus. Das ist Thomas. Bei uns hat ein Blickkontakt gereicht, um zu wissen, welche Aktion als nächstes kommt.“

Auch wenn bei den Bayern noch nicht alles spielerisch rund läuft unter Coach Tuchel, ist Klose positiv gestimmt. „Wichtig ist, dass man so langsam eine Handschrift des Trainers erkennt. Das ist Punkt eins. Ich sehe schon, dass da ein Zusammenspiel ist. Punkt zwei: Wenn man sieht, wer alles Tore schießt, erkennt man, dass die Offensive harmoniert“, meint Klose. Gelingt das weiter, gibt es womöglich schon am Mittwoch im DFB-Pokal bei Drittligist Saarbrücken das nächste Spektakel.

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