Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching als der große Pokalschreck: Dieses Kapitel hätte der Drittligist in der 2. Runde des DFB-Pokals beim Torefestival gegen Fortuna Düsseldorf fast weitergeschrieben. Am Ende unterlagen die in der ersten Runde gegen den Bundesligisten FC Augsburg erfolgreichen Hachinger jedoch gegen den Tabellenzweiten der 2. Liga vor 10 000 Zuschauern im Uhlsport Park knapp mit 3:6 (3:3) nach Verlängerung. Für Cheftrainer Marc Unterberger blieb nach einer starken Vorstellung seiner Mannschaft im Flutlichtspiel am Dienstag ein gruseliger Halloween-Abend mit einer bitteren Erkenntnis stehen. „Wir haben sechs Mal Saures bekommen, das tut natürlich weh“, so der 34-Jährige.
SpVgg-Präsident Manfred Schwabl war nach dem Pokal-Spektakel zwiegespalten. Insbesondere deshalb, weil die Hachinger es nur hauchdünn verpassten, sich eine knappe Million Euro für ein Weiterkommen im DFB-Pokal zu sichern. „Ich habe zwei Welten in meinem Schädel“, so Schwabl. „Zum einen totaler Stolz auf die Mannschaft, die Zuschauer und auf die ganze Veranstaltung. Auf der anderen Seite spricht der Geschäftsmann in mir: Die eine Million ist weg.“
In dem packenden und offenen Spiel mit über ein Dutzend an guten Torchancen für beide Teams sowie sehenswerten Kombinationen auf beiden Seiten hatte es zunächst danach ausgesehen, als ob sich die SpVgg den erhofften Geldsegen sichern könnte. Nach dem Doppelpack von Angreifer Patrick Hobsch (34., 55.) kochten die Emotionen im Stadion hoch, die nächste Pokalsensation lag in der Luft.
Einen Euphoriedämpfer aus Sicht der Hachinger Anhänger gab es jedoch sehr schnell: nach einem Doppelschlag über Felix Klaus (65.) und Isak Bergmann Johannesson (67.) glich die Fortuna innerhalb von nur 72 Sekunden aus. „Die zwei Gegentore haben wir sehr schnell und zu einfach hergegeben“, haderte SpVgg-Schlussmann René Vollath. Dem gut aufgelegten Simon Skarlatidis gelang mit einem sehenswerten Aufsetzer aus der Distanz zwar die erneute Führung für die SpVgg (71.), aber auch diese egalisierte der überragende Isländer Johannesson wenig später mit dem 3:3 (79.).
In der Verlängerung stemmte sich Haching gegen die drohende Niederlage und war der erneuten Führung bei hochkarätigen Chancen von Dennis Waidner (95.), Mathias Fetsch (100.) und Sebastian Maier (102.) zeitweise näher als die Gäste. Doch die Fortuna ließ in der zweiten Hälfte der Verlängerung ihre Klasse aufblitzen. Ein weiterer Treffer von Johannesson (107.) sowie die Tore von Christos Tzolis (114.) und Dennis Jastrzembski (117.) begruben alle Träume der SpVgg. „Es ist brutal bitter, wenn man sieht, wie viele Möglichkeiten wir hatten, das Spiel zu entscheiden“, befand Doppelpacker Hobsch. Stürmerkollege Mathias Fetsch sah das Positive: „Es ist schade, weil für uns mehr drin gewesen wäre. Aber wir haben uns sehr gut verkauft.“