Sechseinhalb Minuten lang glückte den Basketballern des FC Bayern München: nichts. Andi Obst, der Weltmeister, scheiterte mit seinen Dreier-Versuchen, auch näher am Korb versagten die Nerven seiner Mitspieler – das war die Phase am Übergang vom dritten ins letzte Viertel, die die EuroLeague-Partie bei Roter Stern Belgrad zu Ungunsten der deutschen Gäste entschied: Ihnen entglitt der Vorsprung, der zweistellig (14 Punkte) war – und sie verloren 68:74.
„Die Schlüsselspieler haben in den Schlüsselsituationen nicht geliefert“, resümierte Bayern-Trainer Pablo Laso, der bei den Besprechungen mit seinem Team die Stimme dröhnen lassen musste – denn in Serbien war die Atmosphäre hitzig und die Halle erwartbar laut. Die Belgrad-Fans (die männlichen) entledigten sich in der Schlussphase ihrer T-Shirts, froh, endlich etwas feiern zu können. Vier von bislang fünf EuroLeague-Matches hatte Roter Stern verloren. „Wir hatten nicht viel Selbstvertrauen“, räumte der Brasilianer Yago dos Santos ein, der aber sehr von sich überzeugt wirkte, als er mit einem Dreier zum 72:68 zwanzig Sekunden vor Schluss die Partie entschied.
In der Tabelle zog Roter Stern an den Bayern vorbei. Die Münchner können ihre Ambitionen auf europäischem Parkett nicht umsetzen, nun steht eine ernüchternde Serie von drei Niederlagen (in Barcelona mit 39 Punkten Differenz, Fenerbahce, Roter Stern) in der Bilanz. Bester Scorer der Bayern war der ehemalige NBA-Profi Carsen Edwards mit 16 Punkten, Isaac Bonga verbuchte 12 Punkte.
„Wir müssen smarter werden“, forderte Coach Laso – während er den Spott der Belgrader abbekam: „Auf Wiedersehen. . .“ gük