Müller appelliert an die Kollegen: „Mehr Respekt für die Fans!“

von Redaktion

Etliche Bayern-Profis lassen den Anhang in Saarbrücken links liegen – das missfällt dem 34-Jährigen

München – Es waren am Ende nur sechs Spieler, die sich bei den mitgereisten Fans bedankten. Leroy Sané, Mathys Tel, Bouna Sarr, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Startelf-Debütant Frans Krätzig nahmen sich nach der historischen Pokalpleite die Zeit, zur Auswärtskurve im Ludwigsparkstadion zu gehen. Zwar folgten dem Sextett dann noch die Nachwuchsspieler Lovro Zvonarek und Taichi Fukui, insgesamt verschwand ein Großteil der Mannschaft aber direkt in der Kabine – ohne sich wenigstens kurz vor den eigenen Anhängern blicken zu lassen.

„Wir müssen unseren Fans den nötigen Respekt entgegenbringen, wenn die hier auswärts den Block vollmachen. Das werden wir intern besprechen!“, sagte Wortführer Müller, der schon kurz nach Abpfiff mit einigen FCB-Fans im Block diskutierte. Worüber der 34-Jährige mit den Anhängern gesprochen hat? „Den Fans geht es gar nicht so ums Ergebnis. Aber was überhaupt nicht geht, ist, dass nur drei, vier Spieler von sich aus verstehen, den Support zu respektieren. Die Jungs fahren unter der Woche hunderte Kilometer hoch, um uns zu unterstützen.“

Besonders auffällig in Saarbrücken: Die Publikumslieblinge Tel, Sané und Kimmich nahmen den unangenehmen Weg zur Kurve auf sich, selbst Rechtsverteidiger Sarr, der auf deutlich weniger Fan-Liebe zählen kann, folgte ihnen nach seinem schwachen Auftritt. Kapitän und Führungsspieler Manuel Neuer suchte man dagegen vergeblich – obwohl in solchen Krisen-Momenten gerade die Führungsspieler gefragt sind. Schließlich ging es den Fans weniger um die rein sportlichen Aspekte, wie Müller in den Interviews nach Abpfiff ausführte, sondern vielmehr um ein erkennbares Engagement der Spieler, denen die Anhänger des Rekordmeisters – unter der Woche – nach Saarbrücken gefolgt waren.

Zum fehlenden Einsatz auf dem Platz kommt nun also fehlender Respekt gegenüber den Fans – und das zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Einziger Lichtblick: Der FCB hat schon morgen die Chance auf Wiedergutmachung. „Wir werden in Zukunft ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Müller abschließend. Fraglich bleibt, wie gut seine öffentliche Kritik an den Teamkollegen intern angekommen ist.  vt, hlr, pk

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