München – Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis hatte es schon angedeutet: Für den Deutschland Cup nächste Woche in Landshut werde er verstärkt Spieler berücksichtigen, die sich bis jetzt noch nicht in der Nationalmannschaft zeigen konnten – oder solche, die sich, nachdem sie zuletzt gefehlt hatten, wieder vorstellen wollen. Klar war auch: „Ich werde darauf Rücksicht nehmen, wenn Spieler viele Turniere absolviert haben und auch noch in der Champions League zu tun haben.“ So kommt es jedenfalls, dass im 29-köpfigen Kader und für die Spiele gegen Dänemark, Österreich und die Slowakei der EHC Red Bull München, der am 15. und 22. November gegen Genf im CHL-Achtelfinale ranmuss, nur schmal vertreten ist. Mit zwei Cracks plus einem Trainer.
Maxi Daubner (26), der gelernter Stürmer, aber im Verein mehrheitlich als Verteidiger im Einsatz ist, gehört zum Aufgebot – bisher durfte der Niederbayer in die Nationalmannschaft nur hineinschnuppern, bei einer WM war er noch nicht am Start. Gesetzt gewesen wäre, als Deutschland sensationell Vizeweltmeister wurde, Yasin Ehliz, doch er musste kurz vor der Abreise seine WM-Teilnahme wegen einer durch die Playoffs geschleppten Verletzung absagen – die Rekonvaleszenz zog sich bis in die neue Saison, in der der 30-Jährige die ersten Spiele verpasste und nach seinem Comeback schnell wieder ausfiel, weil er einen Check gegen den Kopf bekam. Von 16 möglichen DEL-Partien hat Ehliz nur zehn bestreiten können – weswegen ihm Spielpraxis willkommen ist.
An der Bande stehen wird beim Nationalteam in der Rolle des Assistenten von Chef Harold Kreis der Finne Pekka Kangasalusta. Er ist auch beim EHC München, der heute in Straubing und am Sonntag gegen Düsseldorf spielt, Co-Trainer.
Im Vergleich zum WM-Kader 2023 fehlen von der Münchner Fraktion Mathias Niederberger, Maxi Kastner und Filip Varejcka; Justin Schütz und Frederik Tiffels, noch als Münchner WM-Zweiter geworden, sind nach Köln und Berlin gewechselt. Auch sie haben Pause.
Sein Debüt geben wird hingegen Nico Appendino (24), der den EHC München nach der vergangenen Saison mangels Perspektive verließ. In Bremerhaven, beim Tabellenzweiten, ist er Stammspieler, hat für einen Abwehrmann stattliche vier Tore erzielt und mit +10 eine bessere Plus-Minus-Bilanz als jeder seiner früheren Münchner Mitspieler. GÜNTER KLEIN