Sorgen um Schüller nach Statement-Sieg

von Redaktion

Knieverletzung bei formstarker Stürmerin – Ansonsten herrscht in der Welt der Bayern-Frauen eitel Sonnenschein

München – In den Jubel über den 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg mischten sich Sorgen. In einer der letzten Szenen des Spiels hatte sich Lea Schüller verletzt, die Mittelstürmerin konnte den Platz nur gestützt von zwei Mitspielerinnen verlassen. Der Oberschenkel der Nationalspielerin war knapp über dem Knie bandagiert, wenig später verließ Schüller die Bayern-Kabine an Krücken. Eine Diagnose steht aus, wie schwer sich die 25-Jährige tatsächlich verletzt hat, war am Montag weder vom FC Bayern noch von der Beraterseite der Spielerin zu erfahren. „Ich weiß es noch nicht, wir müssen abwarten“, sagte Trainer Alexander Straus am Sonntag.

Sollte Schüller länger ausfallen, wäre dies ein harter Schlag für die Bayern-Frauen. Die Stürmerin stand in allen sechs Spielen dieser Saison in der Startelf, erzielte dabei zwei Tore selbst und bereitete vier vor. Sie ist zentraler Bestandteil einer Offensive, die immer besser in Fahrt kommt. Vor allem in den letzten beiden Spielen, in denen in Jovana Damnjanovic eine zweite Stürmerin in der Startelf stand, erspielten sich die Bayern-Frauen eine Menge Chancen. „Wir spielen mit ihr im gleichen System. Aber wenn Jovi anstelle von Pernille Harder oder Lina Magull auf dieser Position spielt, bringt sie andere Qualitäten ein. Unser aggressives Pressing sah sehr gut aus, Jovi hat die Bälle gut gehalten. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Straus.

Weil die Bayern-Frauen ihre zahlreichen Chancen nicht nutzten, wurde die Partie am Ende noch einmal spannend. Aber die Art und Weise, wie die Mannschaft den großen Rivalen der letzten Jahren bis zum Anschlusstreffer in der 63. Minute dominierte, lässt darauf schließen, dass der nächste Entwicklungsschritt unter Straus genommen wurde. „Ich hoffe, dass die Spielerinnen gesehen haben, dass wir näher an Wolfsburg dran sind, als wir es noch vor einem oder zwei Jahren waren“, sagte der Trainer: „Wir sind schon sehr nah dran. Vielleicht ist unser höchstes Level sogar schon über ihrem. Aber wir werden bescheiden bleiben und weiter hart arbeiten.“

Die Bayern-Frauen führen die Tabelle der Bundesliga nun mit einem Punkt Vorsprung auf die in eine Krise rutschenden Wölfinnen an. Während die direkten Duelle der Rivalen früher über die Meisterschaft entschieden, scheint dies aufgrund der aufstrebenden übrigen Teams aktuell nicht mehr der Fall zu sein. „Wir spielen 2:2 gegen Hoffenheim, die Bayern haben auch schon Punkte gelassen. Ich glaube nicht, dass das Spiel vorentscheidend war“, gab sich Wolfsburgs Lena Oberdorf kämpferisch. „Alles ist offen, die Liga ist sehr spannend im Moment“, pflichtete Alexander Straus bei. Ein Statement war der Sieg im Topspiel aber allemal. CHRISTIAN STÜWE

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