Überhartes Spiel – und ein großer Schrecken

von Redaktion

DEL2-Match in Rosenheim wird von einer Verletzung überschattet – Duke droht Anzeige

VON HANS-JÜRGEN ZIEGLER

Rosenheim – Schrecksekunden am Sonntag in der Schlussphase des DEL2-Spiels der Starbulls Rosenheim gegen die Lausitzer Füchse. Ein Befreiungsschlag eines Starbulls-Verteidigers landete auf der Rosenheimer Spielerbank, der Puck traf Stürmer Sebastian Streu am Kopf. Der sackte zusammen, war bewusstlos und blutete. Nach minutenlanger Behandlung wurde Streu mit der Trage aus der Halle gebracht, die erste Diagnose lautete: Kieferbruch, Platzwunde, mögliches Schleudertrauma. Am Montag folgte eine teilweise Entwarnung: Die Verletzung von Sebastian Streu, der vor der Saison aus Iserlohn zu den Starbulls gewechselt war, scheint nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. Der 23-jährige Stürmer trug „nur“ eine starke Kieferprellung mit einer Platzwunde am Kopf davon. Die Wunde wurde stationär im Rosenheimer Krankenhaus versorgt, ein langer Ausfall bleibt Streu wohl erspart.

„Das ist natürlich eine gute Nachricht, denn Streu wäre der vierte Spieler gewesen, der uns längerfristig ausfällt. Natürlich müssen wir noch abwarten, wie stark die Gehirnerschütterung beziehungsweise das Schleudertrauma ist“, erklärte Starbulls-Coach Jari Pasanen, der sich am Montag auf den Weg nach Dänemark machte, wo er ein paar Tage versucht zu entspannen. „Sicher werden die Tage ganz schön, aber arbeiten muss ich trotzdem.“

Auch deshalb, weil sich Pasanen zu dem Vorfall in der 46. Minute äußerte, als Reid Duke Gäste-Verteidiger Ryan Bettahar mit einem Crosscheck niederstreckte. „Es ist bitter zu sehen, wenn sich der eigene Spieler so auf dem Eis benimmt. Reid ist ein guter Spieler, er spielt hart, aber die Grenzen müssen da sein – die hat er bei dieser Aktion eindeutig überschritten“, erklärte Pasanen. Der Coach hatte während des Spiels den Schiedsrichtern seine Sorge vor einer Eskalation mitgeteilt, weil sie, abweichend von der Linie ihrer Kollegen in der bisherigen Saison, viel durchgehen ließen. „Ich habe den Schiedsrichtern gesagt, sie sollen die Strafzeiten auf beiden Seiten pfeifen. Meiner Meinung nach haben sie es nicht gemacht. In erster Linie geht es um die Gesundheit der Spieler, und heute waren wir an der Grenze“, wurde der Deutsch-Finne deutlich. Er empfand das Spiel als „überhart“.

Vor allem Duke wurde von den Gästen provoziert, was allerdings seine Reaktion auf ein Foul an Mitspieler Strodel in keiner Weise rechtfertigt. Nun droht ihm eine lange Sperre, denn vergleichbare Vergehen mit dem Stock gegen Kopf und Nacken des Gegenspielers wurden mit fünf bis zehn Spielen geahndet. Im schlimmsten Fall droht Duke eine Zivilklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

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