München – Wie kommt man ins Innerste des FC Bayern? Mit dem Berliner Unternehmen GetYourGuide kann Otto Normalverbraucher hinter Türen schauen, die sonst verschlossen bleiben. Unsere Zeitung war bei einem der VIP-Trips für Fans dabei. Der Belgier Jean-Gabriel Duveau ist Leiter der GetYourGuide-Reisegruppe.
Die Bayern-Kabine in der Allianz Arena, eine wahre Luxusoase, ist einer der ersten Programmpunkte der Tour beim Bundesligaspiel des FC Bayern gegen Freiburg. Treffpunkt ist das Marriot-Hotel. Kurze Begrüßung, Übergabe eines personalisierten Trikots, dann geht’s per Shuttle zur Arena-Führung, die in der VIP-Lounge samt Buffet endet. Hier warten bereits zwei FCB-Legenden: Ex-Keeper Raimund Aumann (60), heute Fanbeauftragter, und Stefan Effenberg (55).
Der „Tiger“ sitzt auf einem Barhocker, freundlich und offen plaudert er über die Tiefen seiner Karriere („Das verlorene Champions-League-Endspiel 1999 gegen ManU und die Niederlage im EM-Endspiel 1992.“) Höhepunkt, so Effe, „waren unter anderem der erste Pokalsieg 1995 mit Gladbach und natürlich die Champions League 2001. Darum wollte ich Fußball spielen!“
Wir Gäste machen uns auf, die Helden von heute zu sehen: Die Bayern-Profis marschieren in den Katakomben ein wie die Gladiatoren in die Arena. Coman und Sane vorneweg, mit dicken Kopfhörern. Thomas Tuchel wirkt schon extrem fokussiert, nur zwei stechen aus der Kopfhörerkompanie heraus: Harry Kane, ohne Ohrenschutz, nickt freundlich und Thomas Müller, der als Letzter locker daherschlendert wie ein Bademeister, der sich auf seinen Dienst freut. „Ja, servus,“ lächelt er, „wie geht’s Euch?“ Er wäre wohl stehen geblieben, kann aber die anderen nicht warten lassen!
Auch für uns beschleunigt sich der Tag: die Treppe mit dem roten Teppich runter, dann raus zum Spielfeld. „Bloß nicht den Rasen betreten, sonst gibt’s Ärger mit dem Platzwart“, wird uns mit auf den Weg gegeben. Besagter Greenkeeper, Peter Sauer (50), erwartet uns zusammen mit Stürmer-Legende Giovane Elber (61), auf den Tribünen geben die Ultras schon Gas. Elber erzählt aus seiner Zeit. Bester Trainer: Ottmar Hitzfeld! Und Horst Köppel in Gladbach der schlimmste. „Immer wieder schrie er: Spring, Giovane spring. Du musst immer springen. Sogar bei Flachpässen.“
Trotz der Anekdoten – wir müssen nach oben, das Spiel startet. Am nächsten Morgen geht es zum Bayern-Campus – Hightech, kombiniert mit einer gemütlichen Vereinsgaststätte. Poster, Bücher, Pokale – hier sind Beckenbauer, Müller und Maier omnipräsent. Und in natura erwartet uns Klaus Augenthaler (66), Weltmeister von 1990, der beste Libero, den Deutschland je hatte, wenn man den Kaiser mal weglässt. Danach der letzte Programmpunkt: ein Probetraining mit den Campus-Trainern und Giovane Elber.