Die 41 nur im Hinterkopf

von Redaktion

München – Mit leichtem Gepäck schlenderte Harry Kane am Samstagabend aus der Allianz Arena – aber bei aller Liebe: Den Ball nach einem Doppelpack nimmt der 30-Jährige wirklich nicht mehr mit nach Hause. Für jemanden, der gerne mal drei Tore in einem Spiel erzielt, sind zwei keine Besonderheit. So weit ist es also schon gekommen beim Stürmer des FC Bayern – beim 4:2 (2:0) gegen Heidenheim mal wieder der gefragteste Mann.

„Ich bin wirklich stolz“, sagte der 30-Jährige über die beiden Treffer (14./44.) vor 75 000 Kane-Bewunderern. Zwar waren sie am Ende – weil Heidenheim durch Tim Kleindienst (67.) und Jan-Niklas Beste (70.) noch einmal ran kam – nicht so entscheidend wie jene von Raphael Guerreiro (72.) und Eric Maxim Choupo-Moting. Dass Kane aber seine Saisonausbeute gegen den Aufsteiger auf 17 Treffer hochschrauben konnte, war mindestens ein netter Randaspekt dieser Partie. „Das ging schnell“, sagte er grinsend, als er mit dem Fakt konfrontiert wurde, schon jetzt besser zu sein als die Torschützenkönige der beiden Vorsaisons. Aber es juckt ihn genauso wenig wie die Jagd des Rekords, den sein Vorgänger Robert Lewandowski in der Saison 2020/21 aufgestellt hat – 41 Tore. „Im Moment ist das ein bisschen zu früh“, sagte Kane. Ansichtssache.

Lewandowski stand damals nach elf Spielen bei 13 Treffern. Und nicht nur Manuel Neuer hat nach den ersten drei Monaten mit Kane Parallelen zwischen den beiden Torjägern festgestellt. Als „unberechenbar“ beschreibt der Kapitän das Duo: „Beide können alles.“ Im Fall von Kane zeigt sich das nicht nur im eigenen Strafraum. Gegen Heidenheim ließ sich der vorderste Mann gerne auch mal bis nach hinten fallen – um Räume freizumachen und zu nutzen. „Ein Phänomen“, sagte Sportdirektor Christoph Freund. Auch ohne Hattrick-Ball im Gepäck.  hlr, vt

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