Landshut/München – Eishockey schafft manchmal kuriose Situationen – wie am letzten Spieltag des Deutschland Cup in Landshut: Da durfte sich die deutsche Nationalmannschaft gegen die Slowakei eine Niederlage mit einem Tor Unterschied leisten, um noch Turniersieger zu werden, nicht aber mit zweien. Sie lag dann 1:2 hinten und wollte daran nichts ändern.
Nur die Spieler steckten nicht so tief in den Regularien mit Punktgleichheit mehrerer Teams (Deutschland, Slowakei, Dänemark) und der Tordifferenz aus den Vergleichen untereinander. „Ich dachte, wir brauchen ein Unentschieden“, räumte Tobias Eder (Berlin) ein – und fügte an: „Wir sind halt alle schon länger aus der Schule.“ Auch Joshua Samanski (Straubing) war überrascht, „als es auf der Bank hieß, dass wir kein weiteres Tor brauchen“.
So kam es dazu, dass die in Führung liegenden Slowaken am Ende ihren Torhüter vom Eis nahmen, um mit einem zusätzlichen Angreifer das dritte Tor zu erzwingen, wohingegen die Deutschen „den Torwart nicht zogen, obwohl wir hinten lagen“, so Bundestrainer Harold Kreis. „Ich erlebe das zum ersten Mal.“
Wo es ab und zu vorkommt: in der K.o.-Runde der Champions Hockey League (CHL). In der geht es diese Woche ins Achtelfinale, das im Modus Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Die erste Begegnung dauert 60 Minuten, steht es unentschieden, wird nicht verlängert. Nachgespielt wird allenfalls in der zweiten Begegnung, wenn die Addition der Tore aus den zweimal 60 Minuten keinen Sieger ergibt. Denkbar also auch hier, dass eine Mannschaft, die im Spiel führt, ihren Torwart zieht, falls im Gesamtergebnis ein Rückstand besteht.
Erstmals ist die Deutsche Eishockey Liga (DEL) mit drei Clubs im Achtelfinale vertreten. Ingolstadt (gegen die Växjö Lakers aus Schweden) und Mannheim (gegen Rapperswil/Schweiz) spielen heute, München hat am Mittwoch Genf zu Gast. gük