München – Wenn im Fußball Auslosungen stattfinden, ist immer wieder von Horror- oder Todesgruppen die Rede. Oft ist das übertrieben, im Fall der Frauen des FC Bayern aber durchaus zutreffend. Die Münchnerinnen empfangen am Mittwoch die AS Rom (18:45 Uhr) zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League, Paris Saint-Germain und Ajax Amsterdam sind die weiteren Gegner. Es kämpfen also drei Landesmeister und der französische Vizemeister in Gruppe C um zwei Tickets für das Viertelfinale.
Angesichts dieser Konstellation wäre ein Sieg im ersten Heimspiel gegen Rom mit den früheren Bayern-Spielerinnen Saki Kumagai, Tinja-Riikka Korpela und Laura Feiersinger enorm wichtig. „AS Rom ist eine sehr gute Mannschaft. Sie sind letzte Saison Meister geworden und stehen jetzt wieder an der Tabellenspitze“, sagte Trainer Alexander Straus: „Es wird ein sehr schweres Spiel für uns. Um gegen PSG und Rom eine Chance zu haben, müssen wir unsere beste Leistung zeigen.“
Spielerisch näherten sich die Bayern-Frauen bei den jüngsten Siegen in der Bundesliga diesem Top-Niveau an. Allerdings verpassten sie es trotz zahlreicher Chancen, höhere Siege herauszuschießen. Straus vermisst die Effektivität vor dem Tor, in diesem Punkt sei seine Mannschaft noch nicht auf dem Niveau anderer europäischer Top-Teams. „Wir hätten sicherstellen müssen, dass das Spiel nicht 2:0, sondern 3:0, 4:0 oder 5:0 ausgeht“, sagte Georgia Stanway nach dem Sieg gegen Duisburg am Sonntag. Die AS Rom hingegen schoss sich am Samstag mit einem 6:0-Sieg gegen Neapel warm, die Bilanz in der „Serie A femminile“ ist mit sieben Siegen nach sieben Spieltagen bei 29:4 Toren beeindruckend. „Rom ist eine richtige gute Mannschaft. Da gilt es im Gegensatz zum Spiel gegen Duisburg noch ein, zwei Schippen draufzulegen“, sagte Katharina Naschenweng. Auch die Linksverteidigerin, die im Sommer aus Hoffenheim kam, schätzt die Gruppe der Bayern als die schwerste ein.
„Aber es ist auf jeden Fall eine richtig coole Gruppe mit attraktiven Spielen. Die wollen wir natürlich gewinnen, dafür werden wir uns reinhauen“, versprach die Österreicherin. Am Dienstag war die Partie gegen Rom noch nicht ausverkauft, der FC Bayern verzichtete darauf, die Kapazität des Campus-Stadions auf 4 300 Fans zu erhöhen. Diese Möglichkeit haben die Bayern im Rahmen des Testlaufs mit der Stadt München zur Vollauslastung des Stadions in insgesamt sieben Spielen in dieser Saison, für das Heimspiel gegen PSG Ende Januar dürfte diese Option wahrgenommen werden. Für eventuelle K.o.-Spiele in der Champions League in dieser Saison würde der FC Bayern sicherlich auch wieder einen Umzug in die Allianz Arena in Erwägung ziehen.
Doch dies ist jetzt noch kein Thema, die volle Konzentration gilt Rom. „Wir haben eine harte Gruppe, aber in der Champions League ist jeder Gegner und jede Gruppe schwer. Unser Ziel ist es, weiter zu kommen als letztes Jahr. Wir haben unser Team in dieser Saison nochmal verstärkt, um das zu schaffen“, sagte Georgia Stanway. Im Frühjahr schieden die Bayern-Frauen gegen Arsenal im Viertelfinale aus, diesmal soll der Weg der Bayern-Frauen also mindestens bis ins Halbfinale der Champions League führen.