München – Zu Wochenbeginn war bei den Basketballern des FC Bayern erst einmal Umzug angesagt. Weil der BMW Park in diesen Tagen anderweitig gebraucht wird, musste Trainer Pablo Laso mit seinen Profis ausnahmsweise in die Halle am FC Bayern-Campus ausweichen. Doch der Spanier nahm es mit der Entspanntheit, mit der er ziemlich vieles hinnimmt in diesen Tagen.
Überschaubare sieben Siege hat sein Unternehmen München in den ersten 15 Pflichtspielen eingespielt. Nicht unbedingt das, was von dem vielleicht talentiertesten Kader der BBL-Geschichte erwartet worden war. „Wir haben uns in vielen Dingen nicht so schlecht entwickelt“, betonte Laso, „aber wir haben noch nicht die Konstanz über 40 Minuten“, sagte er. Er sagte es mit einem Lächeln, das aussah wie „Wird schon werden, ihr werdet schon sehen.“ Klar, ausnahmsweise haben die, immer noch in der Findungsphase spielenden Bayern die oft verteufelte Monstrosität des Spielplans auf ihrer Seite. Mindestens 54 Pflichtspiele hat man in den drei Wettbewerben bis zum Frühjahr noch vor der Brust.
Das erste davon, ungewöhnlich für diesen November, am Mittwochabend (20.30 Uhr) mal wieder zuhause. Wobei: was heißt schon zuhause wenn Partizan Belgrad am Westpark vorbeischaut? Der serbische Traditionsclub, ähnlich wie zuletzt schon der türkische Topclub Fenerbahce Istanbul, kapert die Auftritte im BMW-Park verlässlich mit einer enthusiastischen Fangemeinde, die optisch und akkustisch das Ruder übernimmt.
Laso nimmt es, klar, mit einem Lächeln: „Es ist einfach schön, mal wieder in der eigenen Umgebung zu sein.“ Die eigene Halle, die eigene Umkleide. In die man allerdings mit leisen Personalsorgen zurückkehrt. Für die beiden Weltmeister Andreas Obst und Isaac Bonga gab es nach deren vorzeitigen Ausscheiden am Sonntag in Bonn zwar leise Entwarnung. Tendenz allerdings: Obst (Fußblessur) greift frühestens am Freitag in Kaunas wieder ein. Allrounder Bonga (Leiste) darf zumindest bis zu den Stunden vor dem Match auf ein Blitzcomeback gegen Belgrad hoffen. Von Kapitän Vladimir Lucic (Hand) wird in diesem Zusammenhang noch gar nicht gesprochen. Wobei der Routinier, die Bayern sind ja dankbar für gute Nachrichten in diesen Tagen, kommende Woche wohl mit aller Vorsicht ins Teamtraining einsteigt.
In dieser Hinsicht immerhin sind die Münchner in diesem Jahr ja gut gerüstet. Mit 18 Profis ist der Kader ja so tief bestückt wie noch nie, seit man sich an der Königsklasse versucht. pr