Aus dem kristallklaren Wasser vor dem Fischerdorf Teahupoo ragt ein Holzturm heraus. Ein einfacher Stelzenbau, der für Kampfrichter von Surfevents noch immer taugt – so sehen es zumindest die Anwohner. Und geben in ihrem Protest gegen die Pläne der Olympia-Veranstalter von Paris 2024 nicht nach.
Diese sehen nämlich vor, einen 14 Meter hohen, fest verankerten Neubau aus Aluminium inklusive Leitungen für fast fünf Millionen US-Dollar ins Meer zu bauen. Für Matahi Drollet und seine Mitstreiter aus Sorge um das Ökosystem vor der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien ein absolutes Unding, immer wieder organisieren sie Proteste. Und rund acht Monate vor Olympia ist noch keine Einigung in Sicht. „Die Auswirkungen und das Risiko sind zu groß für nur drei Wettbewerbstage“, sagte Profi-Surfer Drollet, der der Protestbewegung ein Gesicht gibt, zuletzt in einem Instagram-Video: „Weil sie Klimaanlagen und Toiletten haben wollen, wird diese neue Konstruktion große Teile des Riffs zerstören.“
Eine Online-Petition gegen die Pläne haben bereits mehr als 150 000 Menschen unterzeichnet. Der Präsident von Französisch-Polynesien, Moetai Brotherson, regte nun eine Verlegung an einen besser ausgebauten und weniger empfindlichen Spot an. Das leichter zugängliche Taharuu auf dem großen Inselteil Tahiti Nui könnte eine Alternative sein. „Das ist ein Badeort mit der gesamten nötigen Infrastruktur. Wenn wir uns schon bei der ursprünglichen Planung dafür entschieden hätten, hätten wir eine ganze Reihe an Problemen vermeiden können“, sagte Brotherson.