Paderborn – Youssoufa Moukoko saß auf einer Kühlbox und hielt den Ball hoch – mit links, mit rechts, insgesamt 43-mal. Die gute Laune war dem Torjäger der deutschen U21 bei der Rückkehr in seine Wohlfühloase anzusehen. „Hier bin ich am richtigen Ort“, hatte der 18-Jährige schon nach seinem Fünf-Tore-Start in die EM-Qualifikation gesagt, nun soll er seinen Höhenflug im DFB-Dress fortsetzen. Denn die Partien am Freitag gegen Estland und vor allem vier Tage später gegen Polen werden richtungsweisend.
Moukoko wird am Montag zudem 19 Jahre alt, schon deshalb wird der letzte U21-Abstecher des Jahres besonders für den Stürmer von Borussia Dortmund, der zuletzt zwei Tore gegen den Kosovo (3:0) und sogar drei gegen Bulgarien (3:2) erzielte. „Fünf Tore, das ist eine Hausnummer. Ich wünsche mir, dass es so weitergeht, dass er diesen Flow weiter haben wird“, sagte DFB-Trainer Antonio Di Salvo.
Während ein Sieg in Paderborn gegen Estland Pflicht ist, werden Moukokos Qualitäten vor allem am Dienstag (jeweils 18.00 Uhr/ProSieben MAXX) in Essen gegen Tabellenführer Polen benötigt. „Ich versuche, ihm Selbstvertrauen zu geben. Er weiß, dass er ein wichtiger Spieler für uns ist“, sagte Di Salvo.
Wie wichtig genau, zeigen auch andere Zahlen. Insgesamt elf Tore in nur neun Spielen bedeuten für Moukoko schon jetzt Platz acht in der „ewigen“ Torjägerliste der U21, die seit 1982 von Pierre Littbarski (18 Tore) angeführt wird. Alle vor Moukoko geführten Spieler kamen aber auf mindestens 20 Einsätze. Weil Moukoko theoretisch noch bis 2027 für die U21 spielen kann, dürfte Littbarskis Rekord bald fallen. Verhindern könnte das wohl einzig eine Berufung in die A-Nationalmannschaft.
Was sowohl Di Salvo als auch Moukoko Hoffnung macht: Auch beim BVB lief es zuletzt etwas besser. Zuletzt traf er in der Liga gegen Eintracht Frankfurt. sid