Peking – Mit der Goldmedaille um den Hals lächelte Johannes Lochner neben Anschieber Georg Fleischhauer in die Kameras, Francesco Friedrich blieb beim gemeinsamen Podiumsfoto nur der Platz am Rand. Mit zwei famosen Läufen hat Bob-Weltmeister Lochner zum Auftakt des Weltcups ein dickes Ausrufezeichen im Zweier gesetzt und seinen Dauerrivalen auf den zweiten Platz verwiesen.
„Wir zusammen sind im Zweier noch ungeschlagen“, sagte Lochner mit Blick auf seinen Anschieber nach dem Sieg auf der Olympiabahn in Yanqing, „so werden wir weitermachen.“ 0,62 Sekunden Vorsprung hatte Lochner am Ende auf Friedrich, der den „verdienten Sieg“ seines Teamkollegen anerkannte: „Johannes war hier schon im Training besser, das hat er jetzt bestätigt. Am Start waren wir auf einem Niveau, aber er ist besser gefahren. Auf dieser Bahn summieren sich dann die Kleinigkeiten.“ Der Schweizer Michael Vogt (+0,90) wurde Dritter bei nur elf gestarteten Bobs.
Lochner setzte mit dem Sieg den Ton für eine Saison, in der er seine noch sehr frische Vormachtstellung im kleinen Schlitten verteidigen will. Vergangenen Winter hatte der Berchtesgadener sich erstmals zum Zweier-Weltmeister gekrönt und damit Friedrichs Serie nach sieben Titeln beendet. Auch im Weltcup holte Lochner den Gesamtsieg, profitierte allerdings von Adduktoren -Problemen des Konkurrenten um den Jahreswechsel.
Diese hatte Friedrich nach eigener Aussage aber „komplett auskuriert“ – weshalb Lochners Sieg nun hoch einzuschätzen ist. Auf der Olympiabahn hatte Friedrich 2022 souverän Gold im Zweier und im Vierer gewonnen, das war ihm auch 2018 in Pyeongchang gelungen. Der Sachse, der sich für weitere Rennen in Peking stark machte, will bei der WM in Winterberg in beiden Schlitten siegen.
Zum Weltcup-Auftakt folgen an diesem Wochenende nur noch die Rennen im Vierer am Samstag und Sonntag. Die Frauen-Rennen wurden aufgrund einer zu geringen Zahl an Teilnehmerinnen infolge logistischer Schwierigkeiten in Peking abgesagt. Der Frauen-Weltcup beginnt nun im französischen La Plagne am 9. Dezember. sid