München – Am Ende war auch für Uli Hoeneß mal wieder die Zeit gekommen, Danke zu sagen. Der Ehrenpräsident des FC Bayern klatschte mit Devin Booker ab, mit dem ihn schon seit dessen ersten Gastspiel in München ein fast schon inniges Verhältnis verbindet. Und Hoeneß lächelte zufrieden: „Langsam gefällt mir die Mannschaft immer besser.“
Diesmal war es ein 92:84 (39:27) über die Riesen Ludwigsburg, mit dem sich seine Bayern auch national wieder zurückmeldeten. Wobei der Club ja auch alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, um nach dem Euroleague-Hochbetrieb der letzten Tage zumindest einigermaßen frisch in den Bundesliga-Schlager gehen zu können. Mit der Chartermaschine schwebte man noch Freitagnacht aus Kaunas wieder in Manching ein. Es zahlte sich aus. Denn nicht die Ludwigsburger, die sich über eine Woche auf den München-Trip vorbereitet hatten – die Bayern hielten Druck und Tempo hoch.
Pablo Laso hatte seinen Profis offenkundig mit auf den Weg gegeben, den Korb anzugreifen. Wahlweise per hohem Pass auf die langen Devin Booker (15 Punkte) oder Serge Ibaka (15). Oder eben per entschlossenem Lauf an den Ring – der zunehmend besser in Fahrt kommende Sylvain Francisco (20) erntete gleich mehrfach ein bewunderndes „Aaaaaah“ von den 6500 Zuschauern im erneut vollgepackten BMW Park. Darunter erneut auch Weltmeister-Coach Gordon Herbert, der diesmal sogar zwei seiner Helden von Manila in Augenschein nehmen durfte. Neben Niels Giffey konnte auch Isaac Bonga nach überstandenen Leistenproblemen wieder mitmachen.
Insgesamt wurde es ein Auftritt, der sich einfügte in eine, trotz der unglücklichen Niederlage in Kaunas, sehr vielversprechende Woche. Die Bayern zogen schnell auf rund zehn Punkte davon und daran änderte sich auch nichts, als Ludwigsburg nach dem Wechsel von der Dreierlinie (11 Treffer) zur Aufholjagd blies. Man hatte stets Antworten dank eines grundsoliden Teamauftritts.
Von dem auch Trainer Pablo Laso durchaus angetan war. „Wir entwickeln uns in eine gute Richtung, auch wenn ich gerne ein paar mehr Siege hätte“, sagte er. Nächste Chance dafür am Donnerstag – in Lyon. rp