TENNIS IN KÜRZE

Finnland-Irrsinn im Davis Cup

von Redaktion

Harri Heliövaara wirbelte in wilder Ekstase die Siegerfaust durch die Luft, Otto Virtanen traute hingegen seinen Augen und Ohren kaum. „Wir sind zwar nicht in Finnland, aber es fühlt sich so an“, staunte der neue finnische Tennis-Held über das weiß-blaue Tollhaus in Malaga. Mit dem erstmaligen Halbfinaleinzug im Davis Cup schrieb die No-Name-Truppe ihr Märchen weiter.

Bereits in der Gruppenphase hatte der krasse Außenseiter Rekordsieger USA ausgeschaltet, zur Sternstunde im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Kanada fiel die finnische Armada dann von allen Seiten ein. In 14 Reisebussen strömten Landsleute aus dem andalusischen Umland nach Malaga, dazu flogen rund 1000 Fans aus dem Land der tausend Seen ans Mittelmeer. „Diese Emotionen werde ich für den Rest meines Lebens in Ehren halten“, sagte Heliövaara, der im Doppel mit Virtanen die 2:1-Überraschung perfekt machte. Dabei mussten die Finnen sogar auch auf ihren einzigen Top-100-Profi, den verletzten Emil Ruusuvuori, verzichten. So traten eben Spieler ins Rampenlicht, die zuvor nur Tennis-Experten ein Begriff waren. Patrick Kaukovalta, Platz 782 der Weltrangliste. Otto Virtanen, Nummer 171. Und Harri Heliövaara, im Einzel gar nicht geführt, aber auf Platz 29 der Doppel-Weltrangliste.

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