Unterhaching – Das war sicher anders geplant. Der mutige Schritt, einem eigenen Nachwuchstrainer die Chance im Profibereich zu geben, wird für die SpVgg Unterhaching immer kostspieliger. Weil Marc Unterberger (34) ohne Pro-Lizenz an der Linie steht, brummte der DFB den Hachingern eine Geldstrafe auf, die in der Summe deutlich höher ausfallen wird, als zunächst angenommen. Der DFB berücksichtigte den jungen Coach vorerst nicht für den Lehrgang 2024. Damit droht Unterberger, zu einem der teuersten Trainer der 3. Liga zu werden – auch wenn noch etwas Hoffnung bleibt.
Zum Hintergrund: Bereits Ende August bat der DFB die Hachinger wegen der fehlenden Trainerlizenz erstmals zur Kasse. Als Strafe setzte der Verband 10 000 Euro an. Weitere 3500 Euro sollten jedes weitere Spiel kosten, in dem Unterberger die Hachinger als Cheftrainer betreut. Diese Zahlungen dürften auch 2024 auf die SpVgg zukommen, denn wie berichtetet sieht es nicht danach aus, als würde Unterberger als Nachrücker für den Trainer-Lehrgang 2024 zugelassen.
„Wir gehen fest davon aus, dass der Marc im September dabei ist“, äußerte sich Schwabl im Juni optimistisch. Unterberger trainierte vier Jahre lang die U 17 der Hachinger, was nun seitens des Verbandes nicht mehr angerechnet wird. „Grundsätzlich gilt, dass ein Bewerbungsverfahren immer nach der gültigen Ordnung und den geltenden Bestimmungen durchgeführt wird und nicht mitten im Verfahren etwaige Änderungen greifen“, hieß es seitens des DFB bereits im September.
Die vermeintlich kostengünstige Option Unterberger droht im Drittligavergleich eine äußerst teure zu werden. Durch die Strafzahlungen allein verursacht Unterberger den Hachingern monatlich Kosten von über 10 000 Euro. Hinzu kommt ein Grundgehalt im vierstelligen Bereich. Zum Vergleich: In der 3. Liga liegt das monatliche Gehalt eines Cheftrainers zwischen 7000 und 25 000 Euro. Rechnet man die Strafzahlungen zum Gehalt dazu, dürfte Unterberger damit zu einem der teuersten Trainer in der 3. Liga werden. BORIS MANZ