Köln – Pflichtsieg am Freitagabend. Drei Tage nach dem Länderspiel-Dämpfer von Wien (0:2 gegen Österreich) konnten die Bayern-Stars in Köln ihr ramponiertes Selbstvertrauen aufbauen. Endstand: 1:0 für die Münchner. Kuriosum am Rande: Trainer Thomas Tuchel wechselte nicht einen Spieler aus. Unsere Einzelkritik.
Manuel Neuer: Der genesene Kapitän war stets zur Stelle, wenn er gefordert war – und zeigte in der ersten Halbzeit zwei gute Reflexe, die einen möglichen Rückstand verhinderten. In dieser Form dürfte es in der Tat nur eine Frage der Zeit sein, bis Neuer auch ins Tor der Nationalelf zurückkehrt. Note: 2
Konrad Laimer: Die Umstellung vom Mittelfeldspieler der österreichischen Nationalmannschaft zum Rechtsverteidiger des FC Bayern fiel Laimer nicht schwer – im Gegenteil. Er zeigte seinen bisher stärksten Auftritt im Bayern-Trikot: Spielerisch, kämpferisch und läuferisch vorbildlich. Das 1:0 initiierte er mit einem überragenden Stellungsspiel bei einem Kölner Gegenangriff. Note: 2
Dayot Upamecano: Von den giftigen und robusten Kölner Angreifern wurde der Franzose in vielen Aktionen gefordert. Doch „Upa“ hielt im Zweikampf gekonnt dagegen, ging in einigen Aktionen mit Ball lieber auf Nummer sicher und schlug die Kugel lang nach vorne. Note: 3
Minjae Kim: Dem Südkoreaner waren die Reisestrapazen dann doch anzumerken. Vor allem zu Beginn wirkte er noch nicht hellwach, steigerte sich aber mit zunehmenden Spielminuten und zeigte sein gewohnt resolutes Abwehrspiel. Note: 3
Noussair Mazraoui: Solider Auftritt des Marokkaners, der der auch den einen oder anderen guten Ball nach vorne spielte und in der Rückwärtsbewegung nichts anbrennen ließ. Zumal er auf der Linksverteidiger-Position ranmusste, da der nominelle Mann für diese Position, Alphonso Davies, den Reisestrapazen aus Kanada erlegen war. Note: 3
Joshua Kimmich: Anders als bei Bundestrainer Julian Nagelsmann ist Kimmich unter Thomas Tuchel im Mittelfeldzentrum gesetzt. Er legte einen ordentlichen Auftritt hin und übernahm den offensiveren Part im Zentrum. Note: 3
Leon Goretzka: Der Saisonstart verlief für Goretzka bekanntlich holprig. Erst verlor er seinen Stammplatz in München, dann wurde er nicht mal mehr für die Nationalelf nominiert. Doch der Mittelfeldspieler kommt immer besser in Fahrt und zeigte in Köln am und gegen den Ball eine gute Leistung, inklusive Hackentricks. Note: 2
Kingsley Coman: Den Treffer zum 1:0 durch Harry Kane leitete der Franzose mit einem sehenswerten Pass in die Kölner Schnittstelle ein. Im Torabschluss allerdings unglücklich. Er wurde von seinen Kölner Gegenspielern aber auch ordentlich in die Mangel genommen und haderte in einigen Aktionen damit. Note: 3
Eric Maxim Choupo-Moting: Zur großen Überraschung erhielt Choupo den Vorzug vor Thomas Müller auf der Zehner-Position. Der Angreifer konnte das Vertrauen nur bedingt zurückzahlen – und vergab zu viele Großchancen zu leichtfertig. Note: 4
Leroy Sané: Der Frust über die rote Karte aus dem Länderspiel in Österreich hemmte die Spielfreude des Offensivspielers nicht. Phasenweise wirkte es auf dem Platz aber zu verspielt. Note: 3
Harry Kane: Der Engländer schüttelte reihenweise geniale Pässe aus dem Fußgelenk und brachte seine Mitspieler dadurch immer wieder in aussichtsreiche Positionen –weil er überall auf dem Platz präsent war. Sein Abstauber-Treffer zum 1:0 war zwar weniger genial, aber effektiv: Kane ist jetzt der Spieler mit den meisten Toren nach 14 Bundesligaspieltagen, 18 an der Zahl. Robert Lewandowski muss wirklich langsam um seinen Torjäger-Rekord zittern… Note: 1