Bremen – Xabi Alonso lächelte. Das Geburtstagsständchen der rund 4000 mitgereisten Bayer-Fans und die vielen Glückwünsche genoss der spanische Welt- und Europameister auf seine ihm typische, zurückhaltende Art. „Ich bin dankbar“, sagte Alonso nach dem imposanten 3:0 (2:0) seiner Mannschaft bei Werder Bremen, sprach von einer „großen Ehre“ und einem „sehr schönen Moment“. Statt auf eine zünftige Party ob der zurückeroberten Tabellenführung und der nahezu perfekten Vorstellung seines Teams an der Weser freute sich Alonso aber vor allem auf die kleine Geburtstagssause im Kreise seiner Liebsten. „Ich habe meine Familie heute noch nicht gesehen. Sie warten auf mich zu Hause“, sagte Leverkusens Erfolgstrainer. Es sei „der beste Weg“, mit der Familie und einem Sieg seinen 42. zu feiern.
Alonso ist ein Phänomen. Seit Wochen eilt der Trainer mit seinem Team von Erfolg zu Erfolg und stellt dabei ständig Rekorde auf. Dank der schon unheimlichen Erfolgsserie von elf Siegen in zwölf Spielen lässt der Spanier sogar schon Erinnerungen an die Super-Bayern von Pep Guardiola in der Saison 2015/16 wach werden.
34 Punkte nach zwölf Spielen – eine Bilanz, wie sie die Werkself aufweist, hatte in der Bundesliga-Historie bislang schließlich nur der FC Bayern zu bieten. Alonso wird sich gut daran erinnern, stand er doch seinerzeit als Spieler selbst in jenem Team, das unter Coach Guardiola am Ende souverän den Titel gewann. Selbiges ist Bayer, das untermauerten Florian Wirtz und Co. mit ihrem bärenstarken Auftritt in Bremen, in dieser Saison tatsächlich auch zuzutrauen.
Alonso sprach von einer „erwachsenen Leistung“ seiner Mannschaft. Er sei „sehr zufrieden“, sein Team müsse allerdings „weitermachen“. Mittelfeldmotor Granit Xhaka klang da schon ein wenig euphorischer – besonders in Bezug auf seinen Coach: „Für mich ist es wie ein Traum, unter ihm spielen zu dürfen“, sagte der Schweizer. Nach dem achten (!) Liga-Dreier (Vereinsrekord) und dem 13. Pflichtspielsieg hintereinander dürfte es an der Spitze auf einen Zweikampf mit dem Rekordmeister aus München hinauslaufen. „Im Fußball ist alles möglich“, stellte Xhaka fest. sid