Gelsenkirchen – Torhüter Ralf Fährmann war nach dem nächsten „Tiefschlag“ außer sich, Kapitän Marcin Kaminski brachte die „komplette Katastrophe“ in Erklärungsnot – und die Fans stellten ihre Unterstützung zwischendurch gänzlich ein. Nach dem wilden 3:5 (0:3) bei Fortuna Düsseldorf brodelt es bei Schalke 04 gewaltig. „Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Wir spielen so, wie wir in der Tabelle stehen“, polterte Fährmann und nahm angesichts der anhaltenden Talfahrt in der 2. Bundesliga kein Blatt vor den Mund: „Wer was anderes sagt, der verschließt die Augen.“
Die dauerkriselnden Knappen stellten beim Gastspiel am Rhein einen Negativrekord für Bundesliga-Absteiger ein, die Niederlage war bereits die neunte im 14. Ligaspiel der Saison. Zweikampfverhalten, Biss, Einsatz: In Düsseldorf ließ der Tabellen-16. vor allem vor der Pause vieles vermissen. Es hagelte die Gegentore 29 bis 33 für das Team von Trainer Karel Geraerts. „In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff gefunden“, monierte Kaminski und haderte insbesondere mit der Zweikampfschwäche, die S04 im Zentrum offenbarte. Die Mannschaft müsse „das auf dem Feld selbst hinbekommen“, forderte der Kapitän, es könne „nicht alles von außen kommen. Wir müssen selbst merken, dass wir mal tiefer stehen und aggressiver sein müssen.“
Während Mitabsteiger Hertha BSC nach Stolperstart den Umschwung geschafft hat, wartet Schalke auch nach dem Trainerwechsel weiter auf einen echten Lauf. Am Freitag empfangen die Gelsenkirchener Schlusslicht Osnabrück, danach geht es zum Kellernachbarn Hansa Rostock. Mut für die kommenden Aufgaben macht den Schalkern der Auftritt in Düsseldorf in Halbzeit zwei mit den Toren von Kaminski (57.), Tomas Kalas (74.) und Bryan Lasme (75.). „Das ist das, was ich sehen will“, sagte Geraerts. sid