München – Nach dem ersten Titel seit 47 Jahren im Davis Cup kennt der Jubel in Italien keine Grenzen, vor allem Jannik Sinner ist der gefeierte Held. „Italien im Sinner-Fieber. Ein ganzes Land liegt Jannik Sinner zu Füßen, der sich als einmaliges Tennis-Genie entpuppt hat“, schrieb der Corriere dello Sport am Montag über den Südtiroler, der beim Finalsieg über Australien den entscheidenden Punkt geholt hatte.
Der Weltranglistenvierte war der überragende Mann beim Finalturnier in Malaga. All seine fünf Matches (drei Einzel, zwei Doppel) gewann der 22 Jahre alte Sinner, darunter auch im Halbfinale gegen den serbischen Topstar Novak Djokovic. „Für ein Team zu spielen, ist immer ein unglaubliches Gefühl“, sagte Sinner nach dem Finale: „Das hilft uns allen sehr. Wir sind sehr glücklich.“
Kurios: Sinner war auch ein großes Skitalent und als Kind sogar Italienischer Meister im Riesenslalom. Doch dann begann er mit sieben Jahren Tennis zu spielen. Es machte ihm so viel Spaß, dass er die Ski drei Jahre später in die Ecke stellte.
Zur Freunde seiner Nation. Das italienische Tennis „tanzt auf der Weltspitze“, schrieb Tuttosport: „Der junge Sinner kann mit Björn Borg und Boris Becker verglichen werden. So jung siegen beim Davis Cup nur die wahren Phänomene, die eine ganze Mannschaft mit sich zum Sieg zerren können“. Auch Premierministerin Giorgia Meloni lobte. „Der italienische Sport begeistert uns immer wieder aufs Neue“, sagte die 46-Jährige: „Herzlichen Glückwunsch an unsere Tennisspieler für ihr Talent und ihren Einsatz.“ Italiens Präsident Sergio Mattarella lud die gesamte Mannschaft zu einem Besuch im Quirinalpalast am 21. Dezember ein.
Die Gazzetta dello Sport verglich den Triumph gar mit dem Fußball-WM-Titel 2006: „Italien schreibt wieder Sportgeschichte und erlebt einen traumhaften Moment.“ sid