Östersund – Franziska Preuß trudelte erschöpft in die Arme ihrer euphorisierten Teamkolleginnen, dann strahlten die deutschen Biathletinnen im zarten Flockenwirbel um die Wette: Ihr Bilderbuch-Start hat sich auch in der ersten Staffel des Winters fortgesetzt. Janina Hettich-Walz, Debütantin Selina Grotian, die fehlerfreie Vanessa Voigt und Franziska Preuß stürmten in Östersund mit einer bärenstarken Vorstellung auf Rang drei.
Die Ära nach dem Rücktritt der langjährigen Leaderin Denise Herrmann-Wick läuft mit drei Podestplätzen in den ersten beiden Rennen traumhaft an. „Wir haben uns sehr gut verkauft. Das war durchweg gelungen“, schwärmte die siebenmalige Weltmeisterin Laura Dahlmeier. Sie sei „im Großen und Ganzen zufrieden“, ergänzte Preuß im ZDF mit einem Grinsen. Nach 4×6 Kilometern und lediglich vier Nachladern fehlten 47,9 Sekunden auf die siegreichen Norwegerinnen.
Startläuferin Hettich-Walz strauchelte gleich am ersten Anstieg, schloss aber bei leichten Minusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit schnell wieder die kleine Lücke. „Ich habe es nicht ganz so gut gemacht wie erhofft“, sagte Hettich-Walz. Sie übergab mit 15 Sekunden Rückstand zur Spitzengruppe.
Die 19-jährige Grotian war erst Stunden vor dem Rennen für die erkrankte Auftaktfünfte Sophia Schneider nachnominiert worden. Die viermalige Juniorenweltmeisterin machte trotz großem „Herzklopfen“ ihre Sache mit zwei Fehlschüssen gut, schenkte nur wegen Problemen beim Nachladen ein paar Sekunden her. Voigt schoss fehlerfrei und schloss fast zu Norwegen auf, doch ganz vorne zog die auf der Strecke nicht zu haltende Schwedin Elvira Öberg um 29 Sekunden davon.
Preuß machte nach ihrem zweiten Platz im Einzel dem skandinavischen Spitzenduo mit nur einem Nachlader nochmal Druck, musste aber auf der Schlussrunde Hanna Öberg wieder ziehen lassen. „Hanna Öberg ist halt Hanna Öberg. Mir war bewusst, dass ich da läuferisch aktuell den Kürzeren ziehe“, sagte die Bayerin.
Heute ist die Männer-Staffel dran (15.20 Uhr). sid