Beaver Creek – Thomas Dreßen ist heiß auf seinen Auftakt! Nachdem die für Mitte November geplanten Abfahrten am Matterhorn dem Wetter zum Opfer gefallen waren, steht dem Speed-Start in den USA am kommenden Wochenende wohl nichts mehr im Wege. Die Strecke sei im ersten Training „super präpariert, also richtig schön zu fahren“ gewesen, sagte Dreßen. Er habe sich „alles genau angeschaut und weiß, was ich bis zum Wochenende zu tun habe, um dann schnell zu sein“.
Neben dem 30-Jährigen gehen in Beaver Creek auf der Birds-of-Prey-Piste (zu deutsch: Raubvogel) auch Romed Baumann, Josef Ferstl, Simon Jocher, Andreas Sander und Luis Vogt auf die Piste. Am Freitag und Samstag stehen jeweils eine Abfahrt, am Sonntag noch ein Super-G (jeweils 18.45 Uhr MEZ) an.
Dominik Schwaiger hat sich im Training eine Knieverletzung zugezogen und ist bereits wieder abgereist. Eine Überdehnung des vorderen Kreuzbandes und eine Knochenstauchung am Schienbeinkopf im rechten Knie wurden diagnostiziert.
Ganz vorne im Training war ein Norweger – Aleksander Kilde (31). Da hatte selbst der Schweizer Überflieger Marco Odermatt 1,19 Sekunden deutlich das Nachsehen. Immerhin: Sein Belastungstest nach der in der letzten Woche erlittenen Rückenblessur verlief erfolgreich. „Es hat sich wirklich gut angefühlt, an den Rücken habe ich während der ganzen Fahrt nie gedacht. Aber natürlich habe ich wie immer in einem ersten Abfahrtstraining die nötige Portion Sicherheit eingebaut“, sagte Odermatt.
Dass er im Flachstück ganze 65 Hundertstel auf Kilde verlor, wurmte den Gesamtweltcupsieger der Vorsaison. „Ich bin dort zwar nicht in der allertiefsten Rennhocke gefahren, aber ich habe mir schon vorgenommen, vernünftig zu starten. Ich habe mir auch einen Rennski angeschnallt. Deshalb werde ich diesen Abschnitt noch einmal genauer analysieren müssen.“
Odermatts Teamkollege Nils Hintermann lag noch ein anderes Thema am Herzen: die mediale Klima-Hetzjagd. „Der Skirennsport wird derzeit durch einige Medien diskriminiert! Unserem Sport wird im Vergleich zu anderen Sparten unrecht getan“, sagte der 28-Jährige dem „Blick“. „Die Teams der NHL oder der NBA fliegen jeden zweiten Tag quer durch Amerika. Der Formel-1-Zirkus umrundet die Welt mehrmals im Jahr. Deshalb wehre ich mich dagegen, dass wir Alpine als Hauptschuldige dargestellt werden.“
Die Damen fahren am Wochenende ebenso in Übersee – im kanadischen Mont Tremblant finden zwei Riesenslaloms statt. 1983 gastierte der Weltcupzirkus dort bereits schon einmal – nun folgt nach 40 Jahren die Rückkehr. Einzige deutsche Starterin: Emma Aicher. mm mit dpa