Müller und die Pferdesprache

von Redaktion

HEINRICH HEUTE

VON JÖRG HEINRICH

Thomas Müller will weiter klaglos akzeptieren, wenn ihn Trainer Tuchel auf die Bank setzt: „Wir sind ja nicht auf dem Ponyhof.“ Wir finden, dass der kultige Raumdeuter den Fußball jetzt immer in seiner Pferdesprache erklären sollte. Ob er spielt? „Da hält der Trainer die Zügel in der Hand.“ Ob er zu langsam geworden ist? „Du kannst aus einem Ackergaul kein Rennpferd machen.“ Ob er Ansprüche auf einen Stammplatz stellt? „Da muss ich vom hohen Ross runterkommen.“ Jedenfalls kann man mit Thomas Müller weiterhin Pferde stehlen, auch wenn er nicht mehr das beste Pferd im Stall ist. Ihm geht nie der Gaul durch, er vergaloppiert sich nicht, er nennt immer Ross und Reiter, und nach England bringen ihn keine zehn Pferde. Wenn ihn doch der Hafer sticht, wenn er die Hufe schwingt und sich in Manchester neue Sporen verdient – es wäre zum Wiehern. Und zum Weinen.

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