Erst Bayern, jetzt Frankfurt?

von Redaktion

Saarbrücken „brennt“ auf die nächste Pokal-Sensation

Saarbrücken – Die Bilder dieser magischen Pokal-Nacht haben sich jedem Saarbrücker ganz tief eingebrannt. Die völlige Ekstase nach der Last-Minute-Sensation gegen die übermächtigen Bayern, das Autokorso der Fans, die Party am St. Johanner Markt bis weit in die Nacht – es herrschte absoluter Ausnahmezustand im Saarland. Und weil’s so schön war, peilt der 1. FC Saarbrücken fünf Wochen später gleich den nächsten Coup an.

Am heutigen Mittwoch (18 Uhr/Sky) empfängt der Drittligist in Eintracht Frankfurt wieder einen gestandenen Bundesligisten zum Achtelfinale des DFB-Pokals im Ludwigsparkstadion. Die Gefühle des sensationellen 2:1 über den FC Bayern in der zweiten Runde seien noch sehr präsent, sagte Torhüter Tim Schreiber und betonte deshalb: „Jeder Spieler brennt nochmal darauf.“

Die Vorfreude auf das Achtelfinale ist nach dem „Spiel für die Geschichtsbücher“, wie Marcel Gaus nach seinem Siegtor gegen die Bayern in der sechsten Minute der Nachspielzeit jubelte, riesig. Und doch sind sich die Saarländer der Rollenverteilung deutlich bewusst. „Wir wissen: Wenn Frankfurt am Maximum spielt, werden wir das Spiel verlieren“, sagte Trainer Rüdiger Ziehl.

Der Ansatz sei deshalb, „dass wir wieder über uns hinauswachsen, um dann wirklich ein zweites Wunder schaffen zu können“, forderte Ziehl weiter: „Ich habe gegen Bayern gesagt: Die Wahrscheinlichkeit liegt bei einem Prozent. Vielleicht liegt sie jetzt bei fünf oder zehn Prozent – ich weiß es nicht. Aber wir sind immer noch krasser Außenseiter gegen Eintracht Frankfurt.“ Das sieht auch Dino Toppmöller so. „Sie haben gezeigt, dass sie die Favoriten ärgern können. Wir wollen uns aber nicht ärgern lassen“, sagte der Trainer der Eintracht, die zuletzt drei Pflichtspiele 1:2 verloren hat.

Doch in Saarbrücken, das erst vor dreieinhalb Jahren im DFB-Pokal sogar das Halbfinale erreicht hatte, könnte Geduld gefragt sein. Einerseits, weil die Gastgeber zuletzt den Fokus auf die Defensive gelegt und in den vergangenen vier Spielen kein Gegentor kassiert hatten. Und auch, weil der sehr in Mitleidenschaft gezogene Rasen im Ludwigsparkstadion dem Underdog entgegen kommen könnte. Die Partie gegen die Eintracht ist das dritte Saarbrücker Heimspiel binnen acht Tagen, dazu kamen zuletzt die frostigen Temperaturen. „Dass das kein traumhafter Rasen mehr wird in diesem Winter, ist allen bewusst“, sagte Ziehl. Und auch Toppmöller meinte: „Der gepflegte Kurzpass wird wohl nicht so gefragt sein.“ Alles bereit für den Pokal-Fight. sid

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