Die Fans wüten, die Opposition formiert sich – und die Befürworter drohen mit Spaltung: Der Profifußball steuert in der hitzig diskutierten Investorenfrage mal wieder auf eine Zerreißprobe zu. Wenn die Bosse der 36 Erst- und Zweitligisam Montag am Frankfurter Flughafen erneut über den möglichen Milliardendeal abstimmen, wartet im schlimmsten Fall ein großer Knall. 13 Clubs bekannten sich bislang zu ihrer Zustimmung. Zwei (Köln, Freiburg) teilten ihre Ablehnung mit, einer (Osnabrück) will sich enthalten. Schon im Mai, als der Einstieg eines Investors unter anderen Voraussetzungen gescheitert war, war es zu heftigen Verwerfungen innerhalb des Ligaverbandes gekommen. Die Abspaltung der Bundesliga vom Rest als Folge der Uneinigkeit scheint mittlerweile nicht mehr unrealistisch. Zur Umsetzung der Pläne ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Dann würden die Bosse Merkel und Marc Lenz (Foto: Dedert/dpa) das Mandat zu Verhandlungen mit den vier potenziellen Geldgebern aus dem „Private-Equity-Bereich“ erhalten. Diesmal sollen sechs bis neun Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre verkauft werden. Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben.