Dortmund – Von einer sinnlichen Adventszeit ist bei Borussia Dortmund nichts zu spüren – und bei einem weiteren Rückschlag gegen RB Leipzig könnte der Baum richtig brennen. „Für jeden Trainer gibt es Drucksituationen, Spiele zu gewinnen und Punkte einzusammeln. Dass in Dortmund der Druck natürlich etwas größer ist, das wissen wir und das spüre ich natürlich auch“, sagte Edin Terzic vor dem Verfolgerduell gegen die Sachsen an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky). Der BVB-Coach steht aufgrund des Angsthasenfußballs seiner Mannschaft beim glücklichen Punktgewinn in Leverkusen und beim ernüchternden Pokal-Aus in Stuttgart in der Kritik. Der Vorwurf lautet: Diese Spielweise entspricht nicht der DNA des Clubs.
Terzic zeigte sich am Freitag teilweise einsichtig. Sich in der Defensive zu verbarrikadieren, sei nicht „die DNA unserer Mannschaft, das wissen wir auch“, so der 41-Jährige. Sein Ansatz in Stuttgart sei aber nicht „destruktiv und defensiv“ gewesen. „Das größte Problem war, was wir in Ballbesitz getan haben. Dadurch mussten wir sehr viel verteidigen“, sagte Terzic.
Die Mängelliste beim Vizemeister ist jedenfalls lang. In den vergangenen fünf Ligaspielen gelang nur ein Sieg. Dem BVB ist seine Identität abhanden gekommen, die fußballerische Entwicklung ist bedenklich. Einige Profis wirken zudem überspielt, Führungsspieler wie Kapitän Emre Can derzeit überfordert.
Vor dem Wiedersehen mit Ex-Trainer Marco Rose gibt sich Terzic aber kämpferisch. „Wir haben vor zwei Jahren eine tolle Serie gestartet, wir haben in der Rückrunde eine Serie gestartet. Wir werden auch jetzt wieder eine Serie starten“, versicherte Terzic. Der klare Auftrag an ihn und die Mannschaft sei es, Konstanz reinzubringen. „Es ist besonders meine Aufgabe, über Lösungen nachzudenken“, sagte Terzic.
Diese sollte er schnell finden. Das strahlende Champions-League-Gesicht in dieser Saison lässt die Verantwortlichen um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke noch nicht am Trainer zweifeln.
Aber: „Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, wird es schnell unruhig – besonders bei so einem ambitionierten Verein“, weiß auch Rose – aus eigener BVB-Erfahrung. sid