Herning – Katharina Filter sog den plötzlichen Hype um Deutschlands Handball-Frauen auf wie ein Schwamm. „Viele Freunde und Freundinnen haben mir geschrieben. Und auch die Familie. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut“, sagte die bei der WM bislang überragende DHB-Torfrau, überwältigt von den vielen Glückwünschen aus der Heimat. Vor dem Matchball-Spiel ums Viertelfinale an diesem Samstag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.TV) gegen Serbien sind die deutschen Spielerinnen in aller Munde. Vor allem Filter. Im Internet machte das Wortspiel vom „Kathi-Filter“ in verschiedensten Variationen die Runde.
Filter selbst lenkte den Fokus am Freitag aber voll auf das Sportliche. Sie weiß: Mit einem Sieg gegen Serbien kann das deutsche Team das Ticket für die K.o.-Phase lösen. „Ich denke, dass wird ein körperlich hartes und spannendes Spiel“, sagte die 24-Jährige: „Wenn wir da fokussiert rangehen, sollten wir auch das gewinnen.“
Geht Filters Plan auf, könnte die DHB-Auswahl das abschließende Hauptrundenspiel am Montag (20.30 Uhr) gegen Gastgeber und Mitfavorit Dänemark dafür nutzen, sich ganz ohne Druck für den Kampf um die Medaillen warm zu werfen.
Der deutsche Höhenflug von Herning ist eng mit dem Namen Filter verknüpft. Die Keeperin, die seit Sommer beim französischen Spitzenklub Brest unter Vertrag steht, spielt ein überragendes Turnier. 33 von 100 Würfen auf ihr Tor wehrte Filter in den bisherigen vier Spielen ab, die Weltklasse-Quote von 45 Prozent gehaltener Bälle gegen Rumänien (24:22) waren WM-Bestwert.
„Kathi rettet uns den Arsch, wenn es mal nicht läuft“, sagte Rückraumspielerin Xenia Smits im Podcast „Kreis ab“ über Filter, die dank ihrer famosen WM-Leistungen
Der Handball-Community ist die sympathische Hamburgerin längst ein Begriff. Abgesehen von ihren drei Bundesliga-Jahren in Buxtehude sorgte Filter als Welt- und zweimalige Europameisterin im Beachhandball für Furore. Zudem gewann sie 2022 im Sand mit Deutschland auch die World Games in den USA – das laut eigener Aussage „größte Turnier“, das sie bislang gespielt hat.
Dies könnte sich nun ändern. Denn mit der Viertelfinal-Teilnahme winkt einer der begehrten Plätze für ein Olympia-Qualifikationsturnier. Ein abruptes Ende des aktuellen WM-Höhenflugs ist nicht abzusehen. Wie sagte es Filter vor Beginn der Hauptrunde so schön: „Gefeiert wird am Ende.“ sid