Berlin/München – Ein Spitzenspiel? Ja, das war’s, absolut. „Es war alles dabei: Chancen, Pfostenschüsse, Alleingänge“, meinte der Münchner Yasin Ehliz begeistert. Sein Berliner Kollege Marcel Noebels kommentierte die 60 Minuten plus Overtime plus Penaltyschießen ähnlich: „Es ging hoch und runter, Mehr kann man von einem Topspiel nicht erwarten. Das hat den Zuschauern Spaß gemacht – und einem selbst auch.“ Den Eisbären Berlin unterm Strich noch eine Nuance mehr, denn sie gewannen nach Penaltyschießen 2:1 und sackten zwei Punkte ein, dem EHC Red Bull München blieb nach zuletzt vier Siegen ein Zähler. Leichtes Bedauern bei Yasin Ehliz in einem Aspekt: „Das einzige, was wir uns ankreiden müssen: Wir waren zu oft auf der Strafbank.“
„Ein Tor wird selten genügen, um gegen eine Mannschaft wie München zu gewinnen“, sagte am Freitagabend Wolfsburgs Trainer Mike Steward. Sein Team hatte das besagte eine Tor erzielt, aber zwei kassiert – Resultat somit eine 1:2-Niederlage. Die Eisbären Berlin machten am Sonntag eine ähnliche Erfahrung, als ihnen 3:11 Minuten vor Ende des dritten Drittels ihre 1:0-Führung entglitt, Yasin Ehliz glich für München aus, der Eishockey-Nachmittag ging in die Verlängerung.
Überragende Akteure waren die Torhüter Jake Hildebrandt (Berlin) und Mathias Niederberger (München). Und Ty Ronning. Der Stürmer der Eisbären entschied die Angelegenheit in der Offensive: Er sprintete den Münchnern zum 1:0 davon (27. Minute), und er war der einzige Spieler, der seinen Penalty verwandeln konnte. Dass seiner zum Tor führte, bemerkten die Zuschauenden in der Berliner Arena erst mit Verzögerung bei der Tor-Durchsage des Hallensprechers – der Puck war vom hinteren Gestänge zurück aufs Eis gesprungen.
Auf Münchner Seite gab es keine Veränderungen in der Aufstellung. Neben den verletzten Daubner, Street und Blum fehlte erneut Chris DeSousa. Am Freitag war der offizielle Grund für seine Absenz eine Sperre durch die Liga gewesen – als Strafe für einen Stockschlag auf den Fuß des Gegenspielers in der Partie davor. Ein Urteil, das – abgesehen von der damit verbundenen Geldbuße – DeSousa aber nicht betrübte; denn am Freitag hätte er eh nicht gespielt, er wurde nämlich Vater. Am Sonntag hatte er aus diesem Anlass frei.
Unentschieden endete das private Duell der Eder-Brüder Andi auf Münchner und Tobi auf Berliner Seite. Keiner verbuchte einen Scorerpunkt. Die Tegernseer haben „unter anderem um ein Essen“ (Andi) gewettet. „Es sieht momentan nicht gut aus für mich, aber die Saison ist noch lang“, so Andi, nach Toren 4:10 hinten. Es ist Hauptrunden-Halbzeit.