München – Strahlender Sonnenschein und Familienspieltag beim EHC Red Bull München. Viel besser konnten die Bedingungen am Sonntag nicht sein. Am 28. Spieltag bereiteten die Red Bulls gegen die Schwenninger Wild Wings ihren Anhängern ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Gegen den punktgleichen Tabellennachbarn gab es am dritten Advent einen 3:0-Arbeitssieg.
Vor den Augen von Oberbürgermeister Dieter Reiter entwickelte sich zunächst allerdings eine zerfahrene Partie. Viele Ungenauigkeiten und wenige Abschlüsse auf beiden Seiten sorgten trotzdem nicht für frostige Stimmung. Sowohl die Münchner Nordkurve als auch die zahlreichen Gästefans machten Lärm. Torgelegenheiten bekamen die insgesamt 5522 Zuschauer aber erst ab Mitte des ersten Drittels zu sehen.
„Beide Mannschaften haben es defensiv sehr gut gemacht und die Chancen des Gegners limitiert“, so Wild-Wings-Coach Steve Walker, der bis Sommer Assistenztrainer beim EHC war. Die Münchner Abwehrreihen machten es dem zweitbesten DEL-Angriff über die gesamte Spielzeit hinweg schwer und ließen wenig zu. Falls es doch mal eng wurde, war Ersatztorhüter Daniel Allavena, der den erkrankten Matthias Niederberger vertrat, zur Stelle. Mit 33 Paraden konnte sich der 24-Jährige für weitere Einsätze empfehlen.
„Daniel bringt viel Motivation und Leidenschaft mit, deswegen kann man sich immer auf ihn verlassen“, lobte sein Coach Toni Söderholm. Auch Allavenas Pendant Cody Brenner parierte, wenn er gebraucht wurde. Zumindest bis zur 20. Minute, als Dominik Bittner und Maxi Kastner eine schöne Kombination über die rechte Seite initiierten, und Chris de Sousa nur einschieben musste. „Für einen Trainer sind Tore kurz vor der Pause immer gut, weil sie für einen Motivationsschub in der Kabine sorgen“, hob Söderholm die Bedeutung des Treffers heraus.
Nach der knappen Niederlage im Derby gegen Ingolstadt hatte der Cheftrainer noch Kleinigkeiten bemängelt: „Wir haben viel kreiert, müssen aber noch hartnäckiger in den Zweikämpfen sein.“ Am Sonntag zeigte der EHC eine Leistungssteigerung und bespielte die Schwäne über 60 Minuten mit der notwendigen Intensität. Das war nicht immer schön, aber dafür umso effektiver.
Eine Beschreibung, die auch auf den zweiten EHC-Treffer zutraf. Erneut eingeleitet von Bittner stocherte Ben Smith den Puck in Minute 31 ins Netz. So musste Gäste-Trainer Walker resümieren: „Es war ein schweres Spiel für uns. Wir haben ein starkes erstes Drittel gespielt, aber gegen gute Mannschaften wie München liegst du dann trotzdem zurück.“ Nachdem der EHC die letzten drei Partien gegen die Wild Wings verloren hatte konnte man sich am Sonntag endlich revanchieren. In der 52. Minute erhöhte Andi Eder noch auf 3:0 und sicherte damit den Sieg sowie einen Platz in den Top Sechs. Ganz zur Freude seines Trainers: „Ich bin sehr froh, wie wir den Kampf heute angenommen und den Spielplan umgesetzt haben“, so Söderholm.
Die Saison ist schon über die Hälfte fortgeschritten – eine Weihnachtspause steht aber trotzdem nicht an. Am Donnerstag geht es für den EHC in Bremerhaven weiter.