München – Alle Wege führen nach Rom. Auch der des FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister trifft im Achtelfinale der Champions League auf Lazio. Das ergab die Auslosung am Montag im schweizerischen Nyon. „Lazio ist eine erfahrene Mannschaft, auch mit viel internationaler Erfahrung. Aktuell tun sie sich in der Liga etwas schwer. Aber es werden sehr attraktive Spiele, wir freuen uns sehr drauf“, sagt Sportdirektor Christoph Freund (46).
Das Hinspiel findet am Mittwoch, den 14. Februar, statt. Das Rückspiel steigt dann am Dienstag, den 5. März. Die Bayern treten zunächst auswärts im historischen Olympiastadion an. „Es ist eine spannende Stadt, Lazio als Club ist immer interessant“, so Thomas Müller (34): „Es ist ein altehrwürdiges Stadion, da sind schon so viele Schlachten geschlagen worden.“ Im Champions-League-Achtelfinale 2021 setzten sich die Bayern erst mit 4:1 in Rom und dann mit 2:1 in München durch. Igli Tare (50) war hautnah dabei. Der gebürtige Albaner beendete 2008 seine Profikarriere bei Lazio und war anschließend bis vergangenen Sommer Sportdirektor des italienischen Traditionsclubs. Seinen Ex-Verein hat der ehemalige Deutschland-Legionär (u.a. Kaiserslautern, Karlsruhe, Düsseldorf) nach wie vor fest im Blick. So natürlich auch das nächste Champions-League-Duell.
„Favorit ist der FC Bayern. Aber die Mannschaft ist reifer als beim letzten Aufeinandertreffen 2021. Lazio ist nicht zu unterschätzen – obwohl sie in der Meisterschaft gerade eine schwierige Phase durchmachen“, sagt Tare gegenüber unserer Zeitung. „Die Mannschaft hat das Zeug, in der Champions League für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Das hat man schon in der Gruppenphase gesehen.“ Lazio hat sich hinter Atletico Madrid und vor Feyenoord Rotterdam sowie Celtic Glasgow als Zweiter fürs Achtelfinale qualifiziert. In der Liga ist die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri (64) derzeit aber nur Elfter. Auch Stürmerstar Ciro Immobile (33) quält sich momentan. „Er hat aktuell leider eine Durchhängephase. Aber nicht nur wegen seiner Formschwäche, es gibt viele Gründe dafür. Die Mannschaft spielt beispielsweise nicht mehr so offensiv wie letztes Jahr. Es ist daher auch nicht einfach für ihn als Stürmer“, erklärt Tare. „In der aktuellen Saison hat er zwar erst sieben Pflichtspieltreffer erzielt. Aber es waren entscheidende Tore in der Meisterschaft und der Champions League, die der Mannschaft weitergeholfen haben.“
Nicht nur Immobile, „auch Pedro, Luis Alberto, Felipe Anderson, Kamada, Zaccagni, Guendouzi, Romagnoli oder Marusic“ hebt Tare hervor: „Das sind Spieler, die sehr viel Erfahrung mitbringen.“ Sie können laut des ehemaligen Lazio-Bosses in wichtigen Spielen auch entscheidend werden. Tare hat aber auch riesigen Respekt vor den Bayern-Stars. „Kane, Sané, Kimmich, Müller, Coman, Musiala – das sind alles Fußballer, die jedes Spiel alleine entscheiden können. Ohne Wenn und Aber“, so der Ex-Stürmer. Tare stellt klar: „Blickt man auf die Erfahrung und die Ziele der kompletten Mannschaften ist der Unterschied riesengroß. Bayern will ja die Champions League gewinnen. Überraschungen sind aber immer möglich.“
Der Faktor Zeit könnte den kriselnden Römern in die Karten spielen. Tare: „Das Spiel ist erst in zwei Monaten. Wichtig ist, mit welchem Momentum man auf das Duell zusteuert, welche Spieler verletzt sind und wie die Form der Mannschaft ist. Es kann alles passieren.“ Das weiß auch der FC Bayern, für den Rom nur ein Zwischenschritt sein soll.