Baden-Baden – Lukas Dauser wandelt weiter auf den Spuren von Fabian Hambüchen. Nachdem der 30-Jährige vor zwei Monaten in Antwerpen den Wetzlarer als bislang letzter deutscher Turn-Weltmeister abgelöst hatte, ist er nun auch der erste Turner seit Hambüchen 2016, der die Auszeichnung Sportler des Jahres. Pünktlich zur Gala am Sonntag war Dauser am vorigen Mittwoch mit seiner Frau Viktoria aus dem Urlaub auf den Malediven zurückgekehrt. „Ein unfassbares Jahr für mich. Dreimal Gold, einmal am Finger, einmal um den Hals und einmal in der Hand“, sagte der Hachinger.
Auf dem Weg zu seinem Gold-Coup hatte sich Dauser – sowohl sportlich als auch privat – durch ein Tief nach oben gekämpft. Ein Muskelbündelriss in der Schulter im vergangenen Dezember hatte ihn lange am Turnen gehindert. Auf den Rängen zwei und drei landeten Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock sowie Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler.
Bei den Damen konnte Siegerin Denise Herrmann-Wick gar nicht mehr aufhören zu strahlen. Die 34-Jährige freute sich nicht nur über die Auszeichnung – sondern auch darüber, die goldene Trophäe von ihrem „Bergdoktor“ Hans Sigl (54) aus der gleichnamigen ZDF-Sendung zu bekommen. „Es ist eine riesige Anerkennung. Es sind so viele großartige Leistungen. Man begegnet sich auf Augenhöhe. Wir alle leben den Sport gemeinsam.“
Ihre Trophäen bewahrt sie gerne in einem Putzschrank auf. „Die Pokale sind zwischenzeitlich mal rausgewandert, jetzt sind sie wieder dort. Ich putze sehr gerne, also es ist für mich ein guter Platz“, sagte Herrmann-Wick.
Auch Andreas Obst grinste. Beim Gedanken an die Olympischen Spiele schoss dem deutschen Basketball-Weltmeister sofort ein mögliches Duell mit den USA und ihren NBA-Stars in den Kopf.
„Ob es ein Steph Curry oder ein LeBron James ist, das ist der Traum eines jeden Kindes. Gegen die zu spielen und sich ein bisschen rumschubsen zu lassen, ist bestimmt witzig“, sagte Obst, ehe sich der Münchner in eine lange Partynacht verabschiedete.
Auch wenn das Sportjahr 2023 kein olympisches war, drehte sich bei der 77. Sportlerehrung bereits vieles um die Sommerspiele im kommenden Jahr in Paris. Insbesondere die Basketballer um Kapitän Dennis Schröder verspüren nach ihrem Goldcoup von Manila, der von den Sportjournalisten mit großem Vorsprung mit der Kür zur Mannschaft des Jahres belohnt wurde, Lust auf mehr.
„Ich hoffe, es ist einiges drin. Wir haben jetzt die Zielscheibe auf dem Rücken, wir sind die Gejagten“, sagte Obst, dem der USA-Wunsch erfüllt werden könnte. Zum einen haben die Basketballer als Weltmeister bereits ihr Olympia-Ticket sicher. Zum anderen haben Stars wie Curry oder James bereits ihre Bereitschaft signalisiert, in Frankreich dabei zu sein.
Das Ziel sei, die Leistung von der WM in diesem Jahr zu bestätigen, sagte Obst. „Es wäre schön, eine olympische Medaille mit nach Hause zu nehmen.“ mm, dpa, sid